21.12
Heute abend habe ich zum ersten Mal den Gasofen hier bei mir angestellt. Ich kam aus der Stadt zurück, guckte aufs Thermometer auf dem Schreibtisch: 12.5°! Das liegt allerdings auch daran, daß meines Rauchens wegen das Fenster meistens etwas offen bleibt. Der Kubikmeter sind hier nicht so viele, als daß der Rauch sich sonstwohin verflüchtigen könnte in nicht vorhandene Weiten. Außerdem verlangt nun auch der Gasofen einen offenen Spalt, damit mir der Sauerstoff nicht ausgeht. Die üblichen Winterprobleme eines Rauchers. Die Kleidung wird mittlerweile auch ein Problem – jedenfalls war heut’ zum ersten Mal die Wiese vorm Haus mit Raureif bedeckt. Bevor ich in die Stadt fuhr, in der ich richtig Sonnenschein und mögliches Schwitzen bei zu heftiger Bepelzung vermutete, probierte ich 40 Minuten alles Mögliche an mit anschließender Spiegelkontrolle. Und entschied mich dann – glaube ich – für das Richtige. Gern würde ich mir neue Sachen anschaffen, aber das Geld ist knapp. Neue Schuhe für den Winter jedoch sind wohl unvermeidlich: die, die ich heute trug, sind schon etliche Jahre alt (fünf? sechs?). Die Hacken halb abgelaufen, die Spitzen unschön abgescheuert. Ach, ich wüßte schon, was ich gern trüge. Muß mich aber dieweil mit dem begnügen, was ich habe, wobei selten das eine zum andern paßt. Eitel. So nennt, Pardon: nannte sie mich in solchen Momenten. Und muß jetzt an die Zeit zurückdenken, da ich anfing, in irgendeiner Riesenfirma Deutsch für Angestellte und Führungskräfte zu unterrichten. Um mir diese für mich damals neue Aufgabe anzugehen, war gar nicht mal meine Vorbereitung der Lektionen ausschlaggebend, sondern der Umstand, eine Krawatte (einen Schlips) umzubinden. Das war meine eigentliche Sicherheit. Mit der Zeit ließ ich das dann fallen. Die Leut’ wurden mir peu à peu vertraut. Drum.