21.14
Ihre Blicke sind wie die Tarock-Karten mit allen ihren Bedeutungen und Bedeutungskombinationen. Nein, ich kenne mich mit Tarock überhaupt nicht aus. Ich will damit nur sagen, daß diese Blicke immer alles das bedeuten, was mein Blick aus ihnen herausliest. Diese Stummheit der Blicke, stumm wie ein Gedichtband, den man liest. Stumm wie Musik, die man hört. Stumm wie alles, was man in sich aufnimmt. Denn stumm ist, wer aufnimmt. Sonst nähme er nicht auf. Still muß er sein. Und darf sich nicht bewegen. Offen sein für alles. Das ist diese Stille. Die ich meine. Dieses Offen-Sein sind dann die Tarock-Karten. In dem Sinne, daß sie in ihrem Ad-Libitum sich werfen. Denn jedes Offen-Sein ist ein Geworfen-Sein. Die Karte liegt auf dem Tisch wie eine Überraschung. So überrascht Welt den, der offen ihr bleibt. Toujours perplex!