steif stehen die Allegorien auf ihrer Brüstung,
steinern wachend halten sie meinen Blick, der ich Blut bin,
nah übern Fluß gespannt, der fließt weiter, unter dieser
Brücke dahin und ruht nicht. Kein Teich ist in Aussicht,
Ankommen nicht und nicht, wie gegenüber die Häuser,
Bleiben. Mondinnen scheinen, silbernes, nächtliches Spiegeln,
irdisch, von Gold. Im Himmel ist Leere. Wir füllen die Schwärze,
aufsehnd, mit Sternen, die einmal waren. Ihrem Vergangnen
kommt keiner nah: wie furchtsame Tiere, Geliebte, die kauern
in ihren Höhlen und lauschen, aneinander zitternd,
um sich zu wärmen, in hallendes Draußen, das nur
scheinbar schläft (man hört die Hyänen, ein Leopard grollt),
sind wir allein u n s überlassen, Frauen, Männer,
Kinder; haben zwei Schwerter auf einem Bamberger Tischchen,
um uns zu wehren, und jeder hat seinen Platz zueinander,
in sich aber den Parder auch, der seinen Wurf schützt,
und sind Lämmer zugleich, die er reißt, um sich zu füllen
und seine Jungen. D a s ist das bleibende Tier. Solang es
das noch weiß voneinander. Und es w i l l statt, sich
in die Rente verschiebend, den Tod vorzuholen – Leben,
das sich vergißt, indem es ihn stillstellt und sich und den Atem,
erregten, bändigt. Sondern es wachhält, Schmerzen wie Lüste,
und auch ihn: der er, jederzeit, uns fällen
kann, und er s o l l’s auch, wenn wir nicht halten. So küssen! So sich,
Frauen und Männer, verwühlen in der vom andren gezerrten
Haut! So von Monatsblut trinken! Mondblut, siedend vor Sonne…
Hoffart aus Demut… so in die Wolken blicken… regnitzsch…
kiesig… terrassig… Abschied, die Scheiben… melancholisch
wartet der Garten, unbarock unter Brettern der Brunnen…
väterlich glühen vor Unrecht, und Mangel nur an Korrektheit…
müdlos aufstehn, unesoterisch… hochgeschlagenen
Kragens ungebeugt… die Traurigkeit im Rucksack, doch
Willens, mit siebzig noch weiterzuzeugen… mit achtzig… oder,
dann ist es auch gut, lang vorher zu fallen… gefällt sein, in Würde
(Freunde, Revolver, gezogene Kabel)… n i c h t verbrannt dann,
sondern zurück in den Kreislauf gegeben die Haut und die Augen,
Knochen, Adern, Leber, Gehirn und das Herz, meine Hoden…
a n d e r s nähren, weiternähren (ein Grab schon wär Unrecht)…
stofflich bleiben! zu neuen Stoffen, irdisch gegeßnen,
stoffwechselnd umgeformt, umgegraben… – d a s, Geliebte!
d a s, mein Sohn.