Arbeitsjournal. Donnerstag, der 11. Januar 2007.

4.57 Uhr:
[Villa Concordia Bamberg.]
Im übrigen war das gestern nacht kaum zu fassen: Ich konnte draußen in T-Shirt und leichtem Jackett flanieren, die drei Schals noch, das reichte, um sich zu wärmen. Als ich Dielmann zu seinem unweit geparkten Wagen brachte, in dem er dann noch nach Frankfurtmain (ARGO: „nach Rheinmain“) zurückfuhr.
Ich kam eben nicht mit der Leichtigkeit aus dem Bett, die mir die Routine sonst immer gibt; doch das lag am Wein und dem Bier, das wir munter durcheinandertranken, und es trübt meine Arbeitslust auch nicht. Die ist kräftig seit der Privatlesung vor dem Verleger gestern, seinen Kommentaren und seinem nun g a n z offenbaren Willen, ARGO zu stemmen mitsamt den beiden ersten Bänden der ANDERSWELT-Trilogie.
Dann will ich mal ans weitre Durchkorrigieren. Mein ICE nach Berlin geht um 9.08 Uhr.

9.41 Uhr:
[ICE Bamberg-Berlin.]

14.09 Uhr:
[Berlin. Küchentisch.]
Der Text läuft, auch wenn ich quasi jede Seite noch einmal in den Durchschuß schreibe. Aber so lösen sich die Konstruktions-Probleme, oder es stellt sich – wie vorhin – heraus, daß es gar keines w a r. Sondern ich selbst begriff einen erzählten Zusammenhang nicht oder hatte ihn vergessen, so daß es bisweilen einfach nur um Verdeutlichung geht, auch um Straffung. Manchmal hängt die Erzählhaut durch wie bei auf Falten hochgezüchteten Hunden; dann kann man gar nichts mehr sehen. Da wird man denn kosmetischer Textchirurg und liftet mal hier und mal da. Überschüssiges Gewebe kommt in die Papierkorbdatei oder wird anderweitig sagen wir: zur Organspende in neue Texte konserviert.
551 ausgedruckte TS-Seiten, das ist etwa die Hälfte des Romans, lagen schon vom Freund hier hergeschickt neben der Schönhauser Tür. Ich schmökerte eben darin: Es läuft ganz vorzüglich. Aber jetzt eß ich was. Dann schlaf ich was. Dann hol ich der Geliebten unser Kind.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .