Oktober und daß wir jetzt hier sind, sagst du dir.
Zum Verwundern. Und mit einem jähen schmerzhaften Stich
(das spürst du am Herz): Daß nichts bleibt und wir auch nicht!
(P.Kurzeck, Oktober und wer wir selbst sind.)
Es ist Dienstag, ergo die Feiertage sind vorbei, also ist DIENST-TAG. Seit 6 Uhr bin ich im Büro und wühle mich durch meine Ablage. Allzu viel hat mein träges Alter Ego die letzten Tage und Wochen schleifen gelassen. Jetzt wird es selbst geschliffen und nimmt großen Anlauf um über die Sturmwände eigener Faulheit zu klettern. Unter meinen anfeuernden Rufen robbt es unterm Schreibtisch, sucht Notizen, die von den Reinigungskräften vermutlich längst entsorgt wurden. Aufmunternde Rufe meinerseits quittiert es mit wütendem Gebrüll und Geschnauf. Zum Revolver würde es greifen, wenn es einen hätte und mich, cholerisch wie es nun einmal ist, erschießen. Denn wenn mein anderes Ich etwas nicht leiden kann, dann sind es Antreiberei und Termine. Und schauen Es und Ich in den Kalender, wird uns schwarz bzw. blau vor Augen. Ein Eintrag steht unter einem Anderen. Keine Lücken, keine Fluchtmöglichkeiten können wir entdecken. Zu Haus ist die Lage ähnlich. Noch immer sind nicht alle wieder in ihre sächs. Provinzen abgereist. Diese Woche, eine Dienstreise muss auch noch sein, können Es und Ich alle Literatur. Kunst und andere Vergnügungen abhaken. Halt! Einen Höhepunkt hat diese Woche doch:
Peter Kurzeck
im Literaturhaus Frankfurt
aus seinem neuen Roman
„OKTOBER UND WER WIR SELBST SIND“