Das böse Kind als alter Mann.

Er hat noch immer diesen Blick
er will noch immer töten
der aus dem Anbeginn der Föten
dem ungeschiedenen Schlick

sich zäh und bös herausgelöst
der langsam, durstig, niemals satt
sich aus dem Ich gerichtet hat
und uns entblößt.

So frei der alte Mann und so allein
so stolz und so erbarmungslos
blieb er erbarmungslos gemieden

und will noch immer keinen Frieden
steht an der Pforte, würgt den Raucherkloß
laut raus. Und rotzt ihn auf den Stein.

4 thoughts on “Das böse Kind als alter Mann.

  1. Hoffentlich nicht persönlich … ist die letzte Zeile zu nehmen (ich heisse Stein). Zu gern würde ich Ihr Sonett in der >>> Sonetten-Reihe auf dem Turmsegler zitieren. Warum? Weil Sie einmal mehr zeigen, dass Sonette noch immer hervorragend „gehen“. Und der gekonnte „Regelverstoss“ gefällt mit, die rhythmische Verkürzung am Ende des zweiten Quartetts. Aber mehr Begründung darf ich hier jetzt gar nicht schreiben, weil sich sonst mein Beitrag erübrigte. Was sagen Sie?

    1. @turmsegler. Zitieren Sie’s. Genau diese von Ihnen benannte rhythmische Verkürzung, die mir spontan unterlief und von der ich sofort wußte, daß sie richtig ist, ist es, was mir an diesem Gedicht unheimlich ist: der böse Perspektivwechsel, den das vornimmt. Die Zeile hat etwas Fremdes, nicht-Subjektives, als gälte, was >>>> Günter Steffens einmal über bestimmte Sätze gesagt hat: sie seien schon bei ihrer Erfindung Z i t a t.

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