Arbeitsjournal. Sonntag, der 27. Mai 2007. Erster Pfingsttag.

15.47 Uhr:
[Am Terrarium.]
Babydienst, während die übrigen Lieben im Kino sind, Pirates of the Carriban III, Familienvorstellung. Aber seit morgens früh in der Arbeitswohnung intensiv mit der Stromboli-Dichtung weitergekommen; ich habe langsam ein Fingerchen dafür, wie sich die verschiedensten Gedichtformen ineinanderspiegeln und miteinander verzahnen lassen…und als ich dann auf der Straße Vorm Terrarium rauchte, hatte ich die eindrückliche Erinnerung an ein Celangedicht, d.h. an zwei seiner Zeilen, die im Strombolitext eine Brücke formen könnten aus Antike und fin de siècle in die Gegenwart. Daran sitze ich j e t z t, aber nurmehr nebenher, da die Zwillinge zurecht ihre Rechte fordern.
Draußen regnet es, eine an die Tropen erinnernde Feuchtigkeit hüllt alles sehr warm ein, und bisweilen hört man einen Donner, der mich den Einfall haben ließ, einen Vulkanausbruch „ein Gewitter von unten“ zu nennen, so, wie schon das so schnell die Piazza di San Vincenzo durchlaufende Beben „ein Wind u n t e r den Füßen“ gewesen ist.

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