18.47
Alle Blößen gebe ich mir heute bei den 35-40° Grad draußen und 30° drinnen nicht, aber fast. Hier fangen schon wieder die „gut, daß ich nicht mehr…“ an. Ich schick’ sie auf ihren Weg, aber nicht in diesen Text. In diesen Tagen aber stellt sich immer wieder das Thema der Sexualität. Nicht als ein unmittelbar zu befriedigendes Bedürfnis. Eher in Hinsicht auf meine neue Situation. Mit meinen 53 Jahren habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen, mich als Alternative für eine 30jährige, 40jährige Frau akzeptiert zu sehen. Höchstens vielleicht als eine Auch- und Nebenbei-Erfahrung. Wenn überhaupt. Und soviel Testosteron-Schub ist auch nicht mehr da. In der Imagination ist man aber noch im Diesseits dieser Jahre, weiß aber, daß man einem Jenseits dieser Jahre zusteuert. Auf der Kippe halt. Dies lehren mich meine derzeitigen neuen Kontakte. D. aus Porto Recanati, die ich ja nun auch besucht habe, hat zumindest den Vorteil, daß ähnliche poetische Saiten in uns schwingen. Als Körper ist sie mir völlig ungewohnt. Womit ich nicht meine, wir hätten es miteinander gehabt. Ich bin in dieser Beziehung der etwas Jüngere. Da ich’s aber dann doch nie lassen kann, mich auch in irgendwelchen Kontaktbörsen herumzutreiben, um zu sehen, was läuft, geschah’s nun, daß ich über diesen Kanal bei einer Gefallen fand, die nun 59 Jahre alt ist. Da wir darüber diskutierten, daß sie ja den Vorteil hat, mein Bild zu kennen, sie aber keins von sich gepostet hat, wird sie mir wohl heute eins schicken. Ich lasse mich auch darauf ein. Es scheint, ich bin auf die Kuriositäten meiner Psyche scharf. Dahinter lauert übermäßig der Körper, mit dem mein Körper 22 Jahre zusammen war, der mir vertraute Körper, bisher noch.
Es scheint…. ich bin auf die Kuriositaeten meiner Psyche scharf…?
Ein wenig musste ich schon schmunzeln, als ich das heute las. Nun, dann bin ich mal gespannt, was dich da noch erwartet. Spannend allemal.
War ein paar Tage nicht on, daher jetzt erst danke fuer die Santa-Sabina-Beschreibung. Heute war es moerderisch heiss hier, ich habe mich erst gegen 17.00 Uhr hinausgewagt. Nun mein vorletzter Abend heute, mir wird schon wehmuetig. Sehen wir uns noch mal? Gruesse – ganz herzliche –
D.
Danke für das Schmunzeln! Einen Guten Flug! noch auf diesem Wege.
Warum wollen Sie eine Alternative sein? Das ist doch nicht mehr als eine Auch-Erfahrung! In Schwingung gebrachte poetische Saiten sind eine Sache, aber da schwingt der Körper nicht zwangsläufig mit. Dafür kann es geschehen, dass eine Berührung jegliche scheinbare Trennwand überwindet, im Eintauchen auch 28 „trennende“ Lebensjahre sich auflösen.
Wissen Sie denn, wie Ihre „Alternativen“ aussehen?
Ich glaube nicht, daß jemand wissen kann, wie seine Alternativen aussehen. Sie konkret zu formulieren, wäre zumindest mir unmöglich. Es sind doch immer Unwägbarkeiten. Also lege ich meine Projektionen in die imaginären Waagschalen, darauf hoffend, da dann auch mal Lebendgewicht einsetzen zu können. Immerhin versuche ich, keine Zwangsläufigkeiten aufkommen zu lassen. Sonst wird’s wieder eng.