B.L.’s 11.8. – Mir einen schönen Sonntag

20.25
Nun also funktioniert DSL oder ADSL, wie das hier heißt, habe zwei Telefonnummern, und weiß gar nicht, was damit anfangen. Skype kann ich nun beruhigt benutzen und immer online sein. Weil ja nun die Flatrate läuft. Ich kann mir endlich die YouTubes problemlos angucken. Und fing dort auch an zu blättern heute. Hörte gar Joyces Stimme das Anna-Livia-Plurabelle-Kapitel vorlesen, was ich vor langer Zeit schon mal von einer Schallplatte gehört hatte: ausgeliehen wahrscheinlich aus der Stadtbücherei Neukölln. Wollschläger, der das auch übersetzt hat, ist ja nun auch nicht mehr unter den Lebenden. Er starb am 19. Mai in Bamberg, und der erste Anruf hier in der neuen Wohnung kam vom Freund aus Berlin, mir dieses mitzuteilen. Auch. Und unter anderem. Es ist das Gefühl da, er habe ein unfertiges Werk hinterlassen, aber seine Ecke war seine unchristliche Unbarmherzigkeit. Darum kennt man ihn nur als Übersetzer. Gemeinhin. Aber ich bin nicht der Mann, einen Wollschläger zu würdigen. Dazu fehlt mir das Zeug. Man sollte aber mal lesen, wie er zu würdigen versteht. Etwa einen Adorno in der letzten erschienenen Schrift „Moments musicaux“ [LINK].
Gut, also ich kam mir vor wie einer, der in Berlin oder Rom wohnt, wo es doch so viele „Möglichkeiten“ gibt: man kann sich von morgens bis dämlich amüsieren. Und kauft sich immer den neuesten Veranstaltungskalender. Aber man geht nirgends hin.
Dafür gehe bzw. fahre ich morgen ganz ohne Internet nach Toffia [LINK]., nämlich mit dem Auto über die Dörfer. Die Freundin T. aus Rom wird (hoffentlich ohne unvorhergesehene Absagen) mir doch endlich mal wieder begegnen nach mehr als einem Jahr mittlerweile. Ich habe sie sogar extra angerufen heute morgen. Denn sie war’s ja schließlich, die mich da „poesie“ hinschicken ließ. Ich wünsche mir jedenfalls einen guten Tag. Möglich, daß ich erst übermorgen darüber etwas sagen kann.

P.S. Ich glaube, Freundschaften drücken sich so aus: [LINK (N.B.: PDF-Link)].

2 thoughts on “B.L.’s 11.8. – Mir einen schönen Sonntag

  1. Wollschlägers Text über das ‚Alter‘ ist großartig! Als ich noch Student, aber schon Vater war, kam W. zu einem Vortrag nach Marburg…wie das Schicksal es wollte, hatte an jenem Abend auch die Mutter eine Veranstaltung und baute auf meine Anwesenheit, um das Kleinkind zu hüten…Himmel und Hölle habe ich in Bewegung gesetzt, um Wollschläger zu sehen und zu hören und 2 min. vor Veranstaltungsbeginn erklärte sich eine Nachbarin bereit, babyzusitten.. Als ich völlig erschöpft am Veranstaltungsort eintraf, schickte man sich gerade an, die Türen vor meiner Nase zu schließen…Ich habe zum ersten und zum letzten Male in meinem Leben doch tatsächlich körperliche Gewalt angewendet, um mir Eintritt zu verschaffen!
    Worüber Wollschläger gehandelt hat weiß ich nicht mehr, aber daß ich eine Schlägerei angefangen habe und mich während des Vortrages vor den Häschern verstecken mußte, das weiß ich noch genau!
    (Ich schließe mich Ihren Wünschen an…)

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