B.L.’s 15.8. – Krähenweis’

20.28
Heute ist nun ausgerechnet sie nach Toffia gefahren, wie ich heute morgen am Telefon von der Schwägerin erfuhr, mit ihrem Faktotum Antonio, der nun scheinbar in meinem damaligen Einmannbett schläft, und alles kann, was ich nicht konnte. Bis, hoffe ich, auf das eine. Er ist ein schielender dicker Mann. Und mit dem scheinbar nun befreundeten Schriftsteller, Künstler, Journalisten und Kunstkritiker, mit dem sie ein paar Kunstprojekte für ihre Schüler organisiert und abgewickelt hat. Am Nachmittag kam die Schwägerin dann kurz mit ihrer Freundin vorbei. Auf dem Weg nach Narni. Was sie erzählten, war eine kleine konzentrierte Pille dessen, was ich die Jahre über verwässert habe schlucken müssen. Und meinten ihr Verhalten in diesen Tagen. Ich weiß, die Krähen werden mich wieder der Lebensverschwendung zeihen, aber die Bank auf der ich sitz’, wurde wieder mal frisch gestrichen. Und dann ging das Kopftheater wieder los. Ich weiß auch gar nicht, was die Krähe eigentlich will. Ich kann mich nicht von einem Tag auf den andern auf die glückseligen Inseln versetzen. Also Toffia ist für mich passé, denn sie wird da sicher ihre alte Eifersucht auf die römische Freundin wieder genährt haben. Die ja dort auch ausgehängt ist. In den Straßen. Außer mir. Im Grunde aber wünschte ich, alle Krähen blieben mir vom Leibe. — N. scheint wieder zurück zu sein. Das Auto steht mal da, mal nicht. Heute war Feiertag. Und mein draußen kam heute mal ausnahmsweise zu mir herein. Morgen muß ich mir Zahnpasta kaufen und Waschpulver. Abgesehen von Wein und Zigaretten. Aber die eigentlichen Batterien liegen woanders.

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