Schüler:
Mein Abscheu wird durch Euch vermehrt.
O glücklich der, den Ihr belehrt!
Fast möcht ich nun Theologie studieren.
Mephistopheles:
Ich wünschte nicht, Euch irre zu führen.
Was diese Wissenschaft betrifft,
Es ist so schwer, den falschen Weg zu meiden,
Es liegt in ihr so viel verborgnes Gift,
Und von der Arzenei ist’s kaum zu unterscheiden.
Am besten ist’s auch hier, wenn Ihr nur einen hört,
Und auf des Meisters Worte schwört.
Im ganzen – haltet Euch an Worte!
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewißheit ein.
Schüler:
Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein.
Mephistopheles:
Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten läßt sich trefflich streiten,
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflich glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
Heute Abend ist es nun soweit. Das öffentliche Streitgespräch um die neue Bibelübersetzung, in dem ich den Widerpart übernommen habe. Es wird interessant werden, ist es doch seit langem das erste Mal, dass ich mich, was Literatur betrifft, zu einem Verriss verleiten lassen werde.
Noch zwei Tage, dann werde ich David gegenüberstehen. Firenze – ich komme! Nach 5 Tagen Florenz ist ein Besuch in den Bädern von Lucca geplant, an deren Eingang eine Gedenktafel an Heines Besuch erinnert. Heine ist mir näher als jede Bibel, das können sie mir glauben. Von da aus fahren wir in die Berge, in die Garfagne. Wandern. Ich hoffe dann, wir übernachten bei Freunden, von dort aus wieder ins Netz zu kommen. Wirklich interessant wird die Reise erst, wenn wir auf der Rückfahrt in Südtirol Station machen.
Dort, genauer in Dorf Tirol, auf der >>>Brunnenburg, habe ich ein Rendezvous mit Ezra Pound.
Good luck…und hüten Sie sich – nicht nur in jenen ‚Bädern‘ – vor ‚Glaubenssalz‚:)