20.20
Also, ich bin jetzt ungebunden. Mich binden keine Bande mehr. Nicht mehr das Minimale einer ehelichen Beziehung – als Minimum eines sozialen Umfeldes. Oder was es hätte sein können. Die bzw. das aber nicht so sehr Netz geworden ist, als daß ich darin ein solches hätte wiedererkennen können. Also bleibt in diesem A-Sozialen ein Zurückgeworfensein auf sich selbst. Dem kann man entfliehen. Sicher. Aber was hülfe es? Mal kurz nach Rom fahren, die geraden Straßen ablaufen, die Sixtus V. und später Mussolini beschert haben, um dann am Kolosseum wieder in die U-Bahn zu steigen und zum Bahnhof zu fahren und den Zug zu nehmen zum Auto, das dich wieder nach Hause bringt? Nicht mal Fotos sind dabei herausgekommen. Wahrscheinlich wäre es so. Und genauso war es auch – mutatis mutandis – heute. Denn ich bin nur bis Terni gefahren. Einkaufszentrum. Kehrte unter anderem mit einem panierten Flußbarsch heim. Den verdaue ich jetzt. Zu beschreiben gibt es in diesen Tage nichts. Nur auszufüllen. Von meiner Arbeit gibt es nichts zu berichten. Sie ist einfach da. Das Internet stellt sich dabei als Schimäre heraus. Es bleibt bei der Selbstdarstellung. Ich hatte heute die Idee, mal eine Zeichnung meiner Wohnung zu posten, mit den eingezeichneten Wegen: in die Küche, ins Bad, zum Pult, zum Telefon, zur Matratze, ans Fenster, zum Tischchen neben der Enzyklopädie. Ich sollte die Sohlen meiner Pantoffeln einschwärzen, dann würde es mich zwingen, sogar immer in dieselben Fußstapfen zu treten. Leider nicht in einem Zurück wie in Shining, um den Vater in die kalte Irre gehen zu lassen.