B.L.’s 6./7.9. (II) – a cenar teco …

6.9. – 18.18
… m’invitasti. Aber nicht der steinerne Commendatore war’s, sondern O. vor fünf Minuten am Telefon. Diese Schwelle des Anrufens war zu überwinden. So tat ich’s dann. Und fragte wie beiläufig, wann ich wegen der Post vorbeikommen könne, die mich dort noch erreicht. „Am besten Samstag gegen Abend, und wenn du willst, kannst du zum Essen bleiben.“ Das werden dann jetzt zwei Tage Spannung. Voller innerer Dialoge bzw. Selbstgespräche mit verteilten Rollen. — Der Tag war kühl wie ein Stein im Schatten: dreischichtig umkleidet der Oberkörper.
7.9. – 19.55
Gut, ich hab’s einen Tag ruhen lassen, alle möglichen Spielchen durchgespielt. Dazwischen kam heute noch ein Anruf von Schwägerin aus Brescia. Sie brauche jemanden, der sie Montag zum Augenarzt bringt. Denn die andere, bereits befragte Schwägerin könne nicht. Da war ich also wieder voll in der Tratsch- und Klatschrunde. Was mir auch nicht gefällt. Am ehesten finde ich derzeit Gefallen daran, wenn man gar nichts von mir will. Schön ist dabei, daß ich seit Anfang Juni erstmals zumindest zwei Tage vor mir habe, an denen ich nicht arbeiten muß. Denn alles, was zu tun war, ist erledigt. Ich denk’, ich werd’ mich ins Lesen und ins Ordnen stürzen. Morgen ist auch wieder Terni angesagt, zumindest könnte ich mir da ein wenig die Beine vertreten, was ich so selten tue. — Heute genügte wieder eine zweischichtige Umkleidung.

2 thoughts on “B.L.’s 6./7.9. (II) – a cenar teco …

  1. @BL. Dieses Tagebuch wird zunehmend sinnlich. Und für solche Sätze danken Die Dschungel:

    Der Tag war kühl wie ein Stein im Schatten: dreischichtig umkleidet der Oberkörper.

    [Wir hätten den Tag gern als Gedicht.]

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