18.28
Ich habe eine neue Methode entwickelt, Schachteln zu entsorgen, die ich zu faul bin, zum Auto hinunterzutragen. Ich schneide bei jeder Zigarette ein Dreieck heraus und werfe es in die Mülltüte. Nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist. Wahrscheinlich hält das jetzt wieder zwei Tage an, dann entdecke ich ein neues „nützliches“ Spiel. Letzte Woche stemmte ich statt dessen die Hanteln. Davor trat ich kräftig auf der Stelle: Hoch das Bein! Ich könnte mit den Davors fortfahren, als wäre alles nur dazu da, ein Davor zu erzeugen und vom Jetzt abzulenken. Am besten fühlte ich mich heute, als ich dachte, heute mal keinen Wein zu kaufen. Ich sah mich schon mit der Tasse Grüntee schmökern und schreiben (mehr schmökern als schreiben). Dann aber mußte ich nach Terni. Nein, ich mußte nicht, aber es war besser, es hinter mich zu bringen. Nämlich einen Scheck und Bargeld auf die Bank zu bringen. Ich hatte mir vorgenommen, nur einen Liter zu kaufen. Leider gab’s im Supermarkt ein Sonderangebot. Das war einfach zu günstig. Aber ich habe den etwas leichteren Weißwein gewählt. Auf gestern möchte ich nicht zurückkommen. Ich nehm’s als eine Art Schlußstrich. Tagsüber ist die Taskleiste meines PC voller offener Dokumente (d.h. Arbeit). Ich glaube, das wird sich auch nicht ändern demnächst. Gestern habe ich drei, heute zwei abgeliefert. Morgen werden es wieder drei sein. Hinzu kommen so 150 Seiten für Anfang Oktober. Das ist einzuteilen. Grad so, wie ich grad meine Kartonagen entsorge.
Die Dschungel. Anderswelt.
Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
Zitat: „Ich habe eine neue Methode entwickelt, Schachteln zu entsorgen, die ich zu faul bin, zum Auto hinunterzutragen. Ich schneide bei jeder Zigarette ein Dreieck heraus und werfe es in die Mülltüte. Nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.“
…Hä?! Unanständig, so zu fragen, und unanständig, sich in Tagebücher einzumischen, aber da blockiert sich mir der Unterkiefer in tiefergelegter Position und es entgleist meine Neugier. Wie auch immer das funktioniert, ich muss es wissen. Weil ich derzeit nämlich auch ein massives Schachtelproblem habe. (…Oder bin ich die einzige, die zu doof ist, das zu verstehen? Wie bei Ikea-Bastelanleitungen?) Wo exakt das Dreieck schneiden? Womit, der Nagelschere? Wenn die Zigarette brennt? Damit sich die Schachteln, die neben der Mülltüte stehen (?), selbst abfackeln (aber dann sind sie ja immer noch nicht im Auto?)?! Was für Schachteln, Kleenex?
aber sonst sind da keine probleme zu melden?
das schachtelproblem ist auch ein zigarettenproblem, weil die zigarette eine willkommene arbeitsunterbrechung bedeutet, dennoch ist es langweilig, nur an der zigarette zu ziehen. also dann mit der schere (natürlich) peu à peu. die strategien dürfen nach gusto wechseln, sogar von mal zu mal. jede schachtel hat ihre angriffsflächen. in der mitte anfangen, klappt nicht so gut. die mülltüten trage ich natürlich zum auto, denn da ist ja auch anderes drin, was sonst stinken könnte. vorzugsweise handelt es sich um große schachteln, solche, wo ein staubsauger drin war, oder solche mit denen bücher verschickt wurden.
@ Sturznest: Oh doch, da wären schon… Da muss ein Arzt her (sind Sie eine/r)? Ein Mäzen. Ein zeimlich alter Millionär. Eine Bettflasche. Oder ein Bestattungsunternehmer, was weiss ich. (Die Probleme, die ich habe, beziehen sich vorwiegend auf Dinge, die ich NICHT habe.)
@ Bruno Lampe: Ich bin wohl reif für die Windel(schachtel). Bin fast sicher, dass ich es immer noch nicht raffe. Also während des Rauchens schnipseln Sie an den Schachteln rum, damit die Rauchpause nicht langweilig wird?! Und zum Auto runter müssen Sie dann trotzdem? Und strategisch ist das auch noch? Meine Güte. Jetzt stosse ich an die Grenzen meiner Auffasungsgabe und leide mich windschief. Dass Sie mir das antun müssen.
Ich bin Bestattungsunternehmer….woher wissen sie Das?
Ich wünschte, Sie würden mir das jetzt beweisen. Wirklich wahr…? Eine Schlauchurne aus Kamelleder, das wäre mein drittletzter Wunsch.