Arbeitsjournal. Donnerstag, der 25. Oktober 2007.

4.48 Uhr:
[Am Terrarium.]
G a n z neue Arbeitssituation: Ich sitze jetzt am Wohnzimmertisch, und am Boden, auf der glatten Fläche einer herausgezogenen Couch, liegt das eine Zwillingsbaby und schläft einmal. Es ging nicht anders, die beiden weckten einander wechselweise ständig auf; also legten wir sie auseinander; mir fiel der Bub zu, der Geliebten das Mädel. Und so verging die Nacht.
Aber ich muß arbeiten, dringend, da heute auch wieder der ganze Nachmittag ab dem Mittag entfällt: der Junge muß zum Zahnarzt, ich muß da mit, danach ist Treffen in der Schule… also b l e i b e n nur der frühe Morgen und der Vormittag. Ich hoffe jetzt nur, daß mein Getippe das Baby nicht wieder unruhig macht und dann weckt.
Schwierig des weiteren, daß ich morgens meine Morgenzigarette zum Arbeiten brauche; das brennt jetzt; zu rauchen ist hier aber völlig ausgeschlossen, in Gegenwart von Babies zumal. Ich kann das Kind aber auch nicht einfach hier für sich liegen lassen und hoffen, daß es nicht aufwacht, während ich unten auf der Straße rauchend für die fünf Minuten steh. Also ist Aushalten des Entzugsgefühles angesagt, was wiederum auf die Arbeitskonzentration geht. Grrrr.

Ich fange heute mal mit der Fritz-Arbeit an.
Guten Morgen.

6.58 Uhr:
[Am Terrarium.]
Noch immer hier. Und s c h o n irre, wie gut ich in Stress-Situationen arbeiten kann: Den Marianne-Fritz-Text so gut wie fertigbekommen. Aber ich hätte gerne mehr Platz dafür und habe an Keul von VOLLTEXT geschrieben, ob er den Text nicht zum Aufmacher der nächsten Ausgabe machen und ihm deshalb mehr Platz einräumen möge; das wäre dieser Dichterin nur angemessen, über deren Rang, wenn ich nun wieder in DESSEN SPRACHE DU NICHT VERSTEHST herumschmökere, ich mir gerade wieder auf das hellste bewußt werde.
In die Arbeitswohnung werde ich aufbrechen, wenn mein Junge zur Schule aufbricht, sowas in einer halben Stunde. Dann geht’s erstmal an die Dreizehnte Scelsi-Variation.
Das Opernnetz hat >>>> meine Ravel-Kritik ins Netz gestellt, sah ich eben.

7.56 Uhr:
[Arbeitswohnung. Scelsi, Anahit.]
Sò, nu‘ bin ich hier und fang mit der dreizehnten Scelsi-Variation an. Bevor ich den Fritz-Text runde, warte ich erst einmal Keuls von VOLLTEXT Reaktion ab. Und direkt nach dem Scelsi-Text geh ich an die AEOLIA, um die bisherigen Korrekturvorschläge ggbf. einzubauen.

10.05 Uhr:
[Scelsi, Pwyll für Flöte solo.]
Die dreizehnte Variation ist fertig. Nun also wieder AEOLIA.

11.02 Uhr:
Auch erledigt. Zweidrei Kommentare waren s e h r hilfreich. Bei mir fängt die Mittagsmüdigkeit an. Aber ich les noch ein wenig in der Fritz.

14.43 Uhr:
[Killmayer, Heine-Portraits.]

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[Was hier eben noch stand, nehme ich wieder heraus, da sich die Angelegenheit sehr schnell und sehr freundlich am Telefon klärte.]

(Dafür sind diese Killmayer-Lieder wunderschön. Was enorm entschädigt. Auch wenn ich jetzt schon der Arbeitsplatz verlassen und zu meinem Jungen muß, um mit ihm zum Zahnarzt zu gehen.)

15.26 Uhr:
[Am Terrarium.]
Siehe hierüber. Ärger verraucht.

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