Die Dschungel. Anderswelt.

… aber auch nur, weil die Heizung schon seit zwei Stunden angestellt ist (das Thermometer steht vor der USA-Trilogie, um dieses Faktum auch mal anzubringen). Reichlich früh eigentlich, aber wenn’s auf unter 17 geht… Dabei schien die Sonne heute, aber wie’s draußen war mit der Temperatur, weiß ich nicht, ich habe die Nase heute nicht vor die Tür bekommen. Hatte auch keine Lust dazu, eher schon am Nachmittag unter die Bettdecke, erst gelesen, dann weggeratzt. Etwas groggy dann aufgestanden. Selbst im Bett wollte mir nicht recht warm werden. Mist, mir ist immer noch kalt. Hoffentlich wird’s bald etwas wärmer. Kann auch sein, daß mich die Arbeit in letzter Zeit etwas ausgelaugt hat. Erst den Kopf und jetzt den Körper. – Also stur weitergemacht, d.h. übersetzen in Miniportionen so zwischendurch beim Lesen (in Schröders „Siegfried“).
Immerhin hat mir die Hutmacherin wieder mal eine Nachricht hinterlassen, nachdem ich sie dreimal vergeblich anchatten wollte: sie würde gerade fast täglich und bis in die Nacht hinein lange und zum Teil erotische Telefongespräche mit einem Sarden führen. Aber wahrscheinlich werde sie ihn wohl nicht treffen, weil ja doch das Meer dazwischen sei. Sie wohnt eine halbe Autostunde von hier. Wie das bei mir denn so aussähe mit „Geschichten“. Wahrscheinlich sucht sie das Weite, um das Nahe zu vermeiden. Immerhin hatte sie mir ja geschrieben, sie sei immer noch geschockt davon, daß sie verlassen worden sei. Auch habe sie tatsächlich mal einen Typen per Internet getroffen, in den habe sie sich gleich verschossen, weil er ihr in etwa entsprach, und der habe sie dann gleich „mit Genuß“ gefickt. Hinterher hätte sie sich fürchterlich geschämt und um so mehr dem Ex nachgetrauert. Wiedergesehen hätte sie den nicht. [ >>> Eine andere Version dieser Geschichte.] Ich sollte ein bißchen mehr insistieren. Dennoch sind diese Kontaktbörsen grauselig und fad, und bloß so’n Bildchen ist auch nix. Dann kommen noch all die Rezepte, wie ein Mann sein soll. Und dann diese Art, sich locker zu geben, die etwas Steifes hat, aber keins erzeugt. Da bin ich sowieso schon bedient. Also im Grunde nur eine Art Zeitvertreib. Die Lust am Kopfschütteln. Und: „Ma gucken, wer da geguckt hat“. Genauso könnte man „Sims“ spielen. Oder sich eine Puppenstube hinstellen, was ja dasselbe ist. Oder in einer Tour Tagebuch schreiben und sagen, wer da nun alles im Kopf herumgeistert. T. ist da gestern auch noch herumgegeistert, die sich überraschend über skype meldete. Wenn nichts dazwischenkommt, werden wir Dienstag mal wieder rohen Fisch essen.

two lines is more : than two words
dazzled with rimes : by two birds