Arbeitsjournal. Montag, der 19. November 2007.

5.34 Uhr:
[Arbeitswohnung. Britten, Rhapsody für Streichquartett.]
Milch ist aus; der angebrochene Tetrapack langte gerade noch für einen ¾ latte macchiato. Überdies bin ich verspätet, weil ich das Fahrrad mit dem Platten unverrichteterdinge hierher zurückschieben mußte; das war aber ein ganz hübscher Spaziergang durch die ausgehende Nacht; ‚ausgehen‘ wie ‚verlöschen‘, feine Idiomatik… Seit drei Uhr nachts schrie der Zwillingsbub neben mir; schon vorher war er, offenbar mit Schmerzen, immer wieder weinend wachgeworden; nun war er kaum wieder ins Schlafen zu bringen. Ich bin aber munter.
Hier angekommen, mußte dem Kachelofen eingefeuert werden, was an sich ja eine angenehme, sehr sinnliche Tätigkeit ist, die einen mit der Erde verbindet: für literarische Arbeitszusammenhänge finde ich das ungemein wichtig, und zwar gerade dann, wenn sie sich so viel und so weitgehend im Netz abspielen, in den Räumen der raumlosen Matrix, wie bei mir.
Es muß also nachher das Fahrrad geflickt werden, dringend, da mein Junge heute nachmittag herkommt, um sich auf dem Fahrrad zum Judo-Training bringen zu lassen. Und Milch ist zu holen. Alles, weil sie auch lästig sind, lebendige Unterbrechungen der Kontinuität, der Stetigkeit, des Versinkens; in ihrer Kleinheit sind das alles, kann man sagen, realprinzipielle Aufstörungen, die uns daran hindern, lebensfern zu werden. Was heute ansteht, das ist vor allem das Zagrosek-Portrait; ich will es fertigbekommen und auch schon abgeben.
Dann:

  • Der >>>> Literaturbote will in seiner nächsten Ausgabe die Siebente und Achte der >>>>BAMBERGER ELEGIEN veröffentlichen und dazu mit mir ein Interview führen; die ersten beiden Fragen liegen mir schon vor und sind zu beantworten. Außerdem muß ich die beiden Elegien noch einmal auf etwaig nötige Revisionen durchsehen.
  • Der >>>> erste Werkstattext ist hier eingegangen, dazu muß ich mich lektorierend und sowieso äußern.
  • Irgendwie ist herauszubekommen, was mit >>>> dielmann los ist; die neue MEERE-Buchausgabe ist überfällig, sie sollte ab dem 7. d.M. am Markt sein. Mich macht das nicht sehr nervös, da ich meine Publikationstätigkeit sich ohnedies immer weiter auf das Netz verschieben sehe; ich sollte aber Klarheit haben, um ggbf. entsprechend handeln zu können. Wenn das jetzt hängenbleibt, stell ich den Text nämlich einfach ins Netz. Es ist für meine Arbeit und ihr ästhetisches Umfeld absolut unumgänglich, daß das Buch erhältlich ist. Für die beiden ersten ANDERSWELT-Bücher, aber auch für die übrigen Publikationen gilt das nicht ungefähr so, weil auf sie sehr einfach über >>> amazon.de, über einzelne Händler und auch über >>>> ZVAB zugegriffen werden kann; >>>> da bekommt man sogar, seh ich gerade, DIE VERWIRRUNG DES GEMÜTS von 1983, diesen für meine spätere Poetologie entscheidenden Roman. Wer da also sucht, der findet immer. Das ist bei MEERE derzeit noch anders.
  • Dann will ich mit der Uni Heidelberg über meine Idee korrespondieren, die Poetik-Vorlesung noch um Vorführung und Diskussion einzelner, namentlich der poetologischen Hörstücke zu erweitern; ein Zeitplan wäre aufzustellen und auch schon festzuschreiben, was genau ich zu welchem Zeitpunkt vorführen würde. Das wird eine reine Raumfrage sein; Aktivboxen, die sich an den Laptop anschließen lassen, werden sich schnell finden lassen, oder aber man nimmt eine Hifi-Anlage für CDs; ich hab ja alles, was ich dafür brauche, hier; ggbf. wär das halt Schlepperei.

Guten Morgen.

[Britten, Fantasie für Streichquartett f-moll.]

6.22 Uhr:
Auch >>>> bei Perkampus gibt es jetzt eine Diskussion der >>>> Ersten Heidelberger Vorlesung.

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