Letzte Nacht bekam ich einen Brief. Der erste Eindruck war der von buntem Papier mit weißen Feldern dazwischen, die mit markanter Schrift dünn mit Bleistift beschrieben waren. Entrollt, als ich beginne die Seiten zu lesen, sind es einzelne Blätter. Der Freund ist sehr eifersüchtig: „Wieso schreibt der dir?“. „Er bedankt sich, ich muss erst einmal herausfinden, wofür“. Ich lege den Brief erst einmal beiseite, um den Freund wieder zu beruhigen. Als ich später weiterlesen will, ist der Brief verschwunden. Auf Nachfrage bekomme ich die Antwort: „Im Altpapiercontainer, ist doch nur Papier“. Suchender Weise finde ich die Rolle wieder – nur dieses mal sind es keine einzelnen Seiten mehr, die papiernen Seiten sind alle aneinandergefügt, es sind jetzt chinesische Gebetsfahnen… einzelne, mit vielen bunten und gemusterten Fragmenten, dazwischen die weißen Felder alle mit dieser bleistiftigen Schrift beschrieben. Das nun auseinandergerollte Papier ist jetzt mehrere Meter lang, es sieht wunderschön aus… im Wechsel diese bunten und gemusterten Fragmente, dazwischen die weißen beschriebenen Felder… Gedichte in allen Textformen wechseln sich mit kurzen Fließtextstücken ab…