8.33 Uhr:
[Arbeitswohnung. Tschaikowski, Rokoko-Variationen.]
Kurzes Telefoninterview wegen des Biller-Esra-Schmerzensgeldprozesses mit Radio RBB geführt; ich mußte doch sehr lachen, als die Verbindung dann plötzlich wegbrach – nämlich nachdem ich auf den Vorhalt, eine solche Bedrohung führe doch zur „Schere im Kopf“ rigoros geantwortet habe: „Das ist Unfug. Ein Künstler h a t keine Schere im Kopf, Bedrohungen spielen da gar keine Rolle.“ Mitten in den letzten Satz sagt die Moderatorin Bürger zu ihren Hörern: „… der Schriftsteller Alban Nikolai Herbst“ – und dahinein plärrt Musik.
Bis spät nachts halb zwei Uhr mit M., dem Freund, das Laptop-System neu aufgefahren und vorher so gut wie alle persönlichen Arbeitsdaten und Einstellungen gesichert und später wieder hinübergefügt. Nicht alles funktionierte, einiges muß ich jetzt per Hand nachinstallieren. Damit wird der Vormittag verstreichen; doch immerhin wird mein moobicent-vodafone-Modem wieder erkannt, und ich kann ins Netz. Allerdings gibt es momentan, und gab es auch gestern über den Abend schon, kein UMTS, nur das fürchterlich langsame GPRS. Egal. Ich bin jedenfalls online.
Als erstes, bevor ich mich weiter um die Computerei kümmere, schau ich mir aber jetzt mal >>>> das an; da ist Eile geboten, da ich gestern nacht nicht mehr dazu kam. Danach dann die wichtigsten Programme reinstallieren. Und dann ein Ende für die Zweite Heidelberger Vorlesung finden, deren Entwurf ich gestern tatsächlich noch fertigbekommen habe.
Mein Junge ist wieder wohlauf und bereits zur Schule weg, er hat meine Widerstandskraft geerbt und den Virus in grad mal zehn/fünfzehn Stunden abgeschüttelt. Abends futterten wir bereits wieder jeder eine Bratwurst. Die Liebste aber ist nach wie vor schwach, und die Babies schreien und schreien, wenn man sie nicht permanent dicht am Körper hält. Dann erst geben sie Ruhe und sind es zufrieden. Wenn man krank ist, fördert das nicht grad die Rekonvaleszenz.
Seit fünf Uhr morgens bin ich auf; das sind drei Stunden Schlaf gewesen.