Doch, irgendwie kam ich mir heute erfreulich luzide vor. Keine bösen Ablenkungen aus der Vergangenheit. Überhaupt nicht. Nicht mal der Brief konnte mir etwas anhaben, den ich heute zum Abtippen aus seinem geschlossenen Umschlag nach 10 Jahren (fast genau) herauszog: In dem ich ihr damals anbieten wollte, mich aus dem Staube zu machen, der aber im Grunde mal sagen wollte, was eigentlich los ist. Ging an mir vorüber. Ich glaube auch, ich hatte heute auf der Fahrt zum Supermarkt ihr Auto vor mir, bin mir aber nicht hundertprozentig sicher wegen des Kennzeichens, jedenfalls bog dieses Auto kurz vor mir aus der Richtung meiner vorherigen Behausung [Doch müssen wir ja von jeder Stätte weichen, die uns auf Erden Herberge gab. – Jünger, Auf den Marmor-Klippen : Heute zu Ende gelesen, und es war das erste Mal, daß ich ihn las. Dazu sagen vermag ich jetzt nichts, höchstens, daß es einen gewissen Sog auf mich ausübte, so daß ich heute Eile hatte, das Buch zu Ende zu lesen. Aber über das Wie und Warum habe ich vorerst nur vage Vorstellungen] in die Straße nach Amelia. Dennoch werde ich sie morgen anrufen müssen: auf dem immer noch nicht geschlossenen Konto wurde heute eine Stromrechnung abgebucht, die nicht mir gehören kann. Der Rest ist wie immer der Schreibtisch. Vielleicht wäre noch erwähnenswert, daß ich meine körperlichen Übungen wieder aufgenommen habe. Und daß es einen geräucherten Hering gab. Aber nur, weil ich keine Lust hatte, irgend etwas zu kochen.