14.12.07 19:54 – Fr – 19,5°C – sonnig

Morgen Verabredung in Rom beim Verlag Voland (bei dem übrigens Dorothea Dieckmanns „Guantanamo“ in ital. Übersetzung erschienen ist) mit T., die mit ihm Kontakte hat. Irgendeine Straßeninitiative. Es wird in den verschiedenen Läden aus den Büchern des Verlags vorgelesen. Ob ich selber etwas vorlesen werde, weiß ich noch nicht (T. sagt, man bekomme dann Bücher vom Verlag geschenkt). Wichtig ist mir eher der Kontakt, um vielleicht doch noch mal auch in diesen Zirkus hineinzukommen mit einer Übersetzung. Ideen und auch Konkretes hätte ich da schon. Und T. als Muttersprachlerin wäre gern bereit, da etwas vierhändig auf die Beine zu stellen. Wo findet das nun statt: Via del Boschetto 129. 129. Denk’ ich. Paßt gut. Bahnhofstraße 129. Dies meine Adresse damals auf dem Dorf. Mittlerweile wurde die Numerierung allerdings geändert. Um so besser. So bleibt es an diese Zeit damals gebunden, wie auch der Hausschlüssel, den ich immer noch habe von der alten Tür, die es natürlich auch nicht mehr gibt, und mit dem ich nach den Samstagsbesäufnissen wieder ins Haus trat. Als ich heute nach Terni fuhr, um endlich doch den jüngst erwähnten Scheck zur Bank zu bringen (die LKWs zirkulieren ja wieder seit vorgestern abend, so daß ich keine erschöpften Tankstellen befürchten mußte), wählte ich heute nicht die Schnellstraße, sondern die Via Flaminia zwischen Narni und Terni. Kurz vor Terni gab es stockenden Verkehr. An einer bestimmten Stelle komme ich kurz vor einem Grundstück voller Skulpturen zu stehen, die alles Mögliche zu zeigen schienen. Auch wenn die Zeit zum näheren Begreifen zu kurz war, blieb doch die Hausnummer in meinem Gedächtnis (wie auch nicht): 129. Also bei dieser Nummer brennt’s heute, wie seinerzeit der Zeppelin LZ 129 vulgo „Hindenburg“ in Lakehurst. Und alles zusammen fällt dann unter StGB § 129: Kriminelle Vereinigung! Aber nach BGB 129 kann ich das alles öffentlich beglaubigen! – Gestern war für mich Keintag. Eine innere Unruhe hatte mich befallen, die ich mir nicht wirklich erklären konnte. Sei’s das Aufstehen mit dem Wecker, das Gefühl des Groggy-Seins den ganzen Vormittag hindurch, so daß ich dauernd dache, ich müßte mich hinlegen, was ich dann irgendwann auch tat, aber nur um das Innere hellwach an Decken und Wände zu projizieren. Alle Gedanken entzogen sich, sobald sich einer zeigte. Vielleicht steckt die Lösung ja gerade im Wort „entziehen“. Was dann auch wieder den Wein meint, den ich getrunken hatte, aber eben nicht nur. Zu entscheiden ist dabei auch immer, was bei all den Assoziationen die Oberfläche ist, die gaukelt.

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