Ostrakon Kairo 1038 verso
Sicher lauert schon einer da
So ein Jüngelchen, sehr erregt oh…
Aber ich
breche die Höhle auf
unter mir wird sie schwanger.
Ich koste das Brot der Götter.*
Es wird Paul das Leben kosten, wenn er weiterhin so unbedarft in seiner närrischen, starrsinnigen Altersliebe, blind den Realitäten gegenüber, das Brot der jungen Göttin kostend und kosend, verharrt. Alle Liebe, alle Lust will Auflösung. Die sprachliche Koketterie, den Orgasmus als kleinen Tod zu feiern, ist, so scheint mir, nichts weiter als ein Blendwerk, das im Background zuckender Lichtkegel eine Dunkelheit verbirgt, die süchtig nach Licht alles Helle absorbiert.
Die Rhythmus-Seance zu der die Höhle Paul lockend einlud, wird für ihn, wir werden es spätestens im Mai 2008 lesen, ein Totentanz werden, in dem sein ICH, vollkommen aufgesaugt, keinen Schein mehr geben kann. Vom Brot der Götter essen wollen hat etwas Prometheisches. Ist Aufstand und Blasphemie zugleich. Alles hat seinen Preis, kostet also. Das Weh der Welt erhält beträchtliche Erhellung doch durch das Geschlechtliche. – meint Peter Hacks. Ich stimme ihm zu.
*Aus: Liebe sagen. Lyrik aus dem Alten Ägypten.
„Jede Sucht will ihre Katastrophe.“ So steht’s in einem meiner Bücher, aber ich komme und komme nicht drauf, in welchem.
‚Wir sind nichts; was wir suchen, ist alles‘.
(Hölderlin)
Und… „Wir schaffen die Welt, indem wir sie mit der Sprache herbeirufen.“ >>>Valère Novarina.
Quelle
Oh, dieses wundervolle Reclam-Bändchen ist mir vor langer Zeit verloren gegangen, und ich vermisse es sehr. Wüssten Sie vielleicht eine Quelle, Neuauflage o. ä.
===> ZVAB
Danke Merci bien, svarupa. Ich hatte ja wieder mal keine Ahnung, wie leicht Antiquariatsshopping sein kann! Ich werde das Buch also schon bald wieder in Händen haben. Smile. (Das könnte eine teure Entdeckung sein….)