Dies wird jetzt der letzte diesjährige Eintrag aus meiner (meiner!) Wohnung und auch aus diesem Lande sein. Morgen abend werde ich irgendwo in Rom mit T., ihrer Herzensfreundin und deren Begleiter in einem Theater sitzen. T. wußte nicht, was es zu sehen gibt. Wahrscheinlich eine Initiative der Freundin, die ein Ausgehen meinte und einfach nur auf „Theater“ tippte. Darüber schreiben werde ich frühestens am 1. Weihnachtstag, wenn ich schon in Niedersachsen bin, lasse aber ein „sofern“ anklingen, um nicht zu sagen „falls“. Am Vormittag machte ich meine letzten Einkäufe, traf dabei auch O., die unsere Verabredung auf Amelia verschoben hatte: das sei wohl besser so für beide. Womit sie zwar die Entfernung meinen wollte, aber dennoch etwas anderes und im Grunde richtiges sagte. Sie hatte es dann aber sehr eilig, ließ von sich selbst gar nichts verlauten. Später erfuhr ich, daß sie in Amelia auch Gäste erwartet hatte. Da verstand ich ihre Eile halbwegs, die darin bestand, daß wir zwar den selben Rückweg hatten, sie aber mit einem „ciao“ auf demselben Bürgersteig mir voran eilte. Um weitere Verlegenheiten zu vermeiden, ging ich in ein Geschäft und kaufte einen Terminkalender fürs nächste Jahr, denn ich eh brauchte. Zu Hause machte ich nichts. Es ist alles auf Morgen verschoben. Zu dem Nichts gehörte hauptsächlich das Lesen. Und ständig überlegen, welchen gebundenen Reclamband ich in die Manteltasche für unterwegs stecke, ob Stirner oder die Metamorphosen (Fraktur, versteht sich): beide haben genau das richtige Format und die passende Dicke. Denn einmal im Niedersächsischen, kann ich aus den dort noch vorhandenen Altbeständen fischen (deren Versand hierher ich doch endlich mal organisieren sollte: es dürften so 500 Bände sein). Zum Abendessen wieder in Amelia, um die Geschenke für die Neffen zu überreichen. Zwar wird mich der eine morgen zusammen mit der Mutter zum Bahnhof begleiten, aber nicht der andere, der zu einem Fußballturnier nach Orvieto fährt. Alles, was ich jetzt will, ist im Grunde dieses: endlich abheben!