31.1.08 19:56 – Do – 21,5°C – auf der Rückfahrt mit Scheibenwischer

Das Auto ging mal wieder aus und ließ sich mit dem erneuten Anspringen lange bitten (entsprechende heftige Beanspruchung des Gaspedals bei herumgedrehtem Schlüssel) beim Herausfahren aus der Garage. Es war noch dunkel. So daß mich keiner sah, aber wohl hörte, eventuell. Am Bahnhof war ich viel zu früh und hatte nach dem Cappuccino und dem Cornetto viel Zeit, den grauen Himmel in und außer mir zu betrachten. Noch mehr Zeit für meinen inneren grauen Himmel hatte ich während der Zugfahrt im Stehen, zusammen mit anderen festgeklammert an der einen zentralen Stange zwischen den Großabteilen (die Wände im Übergang waren bereits alle mit sich daran lehnenden Rücken bedeckt. Der graue Himmel war der noch nachwirkende Alkohol von gestern abend und mein Unwille über diesen Zustand. Arbeitsmäßig ging dann alles recht rasch über die Bühne. Kühle Luft herrschte, wie zuweilen im Frühjahr gewisse feuchte Witterungen sind. Jedenfalls dieses fröstelnde Gefühl von Frühmärz, wenn sich schon die Heraufkunft des Frühlings ahnen läßt. In der Tat haben ja die Mimosen schon einen leichten gelben Schimmer. Der Weg danach führte ohne Umwege und mit einem Telefonat direkt wieder zum Bahnhof: T. hatte wieder zu viel um die Ohren. In der Bahnhofsbuchhandlung noch ein Gedichtbändchen gekauft: „Degli angeli“ von Rafael Alberti. Warum, weiß ich nicht (außer daß es zu der Reihe gehört, die ich sammle). Vielleicht deshalb: „Alle Engel verloren das Leben / bis auf einen verletzten mit gestutzten Flügeln“. Aber das habe ich erst jetzt beim Blättern auf der letzten Seite gesehen. – Also heute abend abstinent. (Und bin sogar so nüchtern, daß ich gerade zehn Zeilen Tagebuch gelöscht habe, was auch wieder nicht Sinn der Sache ist.)

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