14.2.08 18:15 – Do – 20,9°C – Dunstige Gefilde unter der Sonne Pracht

Selten kommen Insekten zu Besuch. Anders als noch vor einem Jahr. Jetzt ist’s eine winzige Fliege. Sie putzt gerade ihren Kopf. Aber ich sah’s auch nur, weil ich mich weit zu dem Blatt Papier vorbeugte, auf dem sie’s immer noch tut. Aber sie ist doch schon wieder unterwegs. Durch das Lampenlicht aber wird sie mir nicht verloren gehen. Wenn das beruhigend ist, dann ist es das. Sehr rege die Kommunikation heute. O. selbst, aber sie mußte das Wort „pragmatisch“ dazusetzen, als wäre es ein Panzer, hinter dem sie dann doch sagen konnte, was zu sagen war. Nach diesen Präliminarien wurde es tatsächlich nur noch pragmatisch, denn sie braucht für die nächsten drei Tage einen Tierfütterer. Ich ließ mich dazu herbei, was Freund M. später am Telefon kritisierte, der grad die „Fackel“ liest, und sie zum Hauptinhalt, aber nicht zur Hauptsache des Gesprächs machte. Das wußte er fein zu unterscheiden. Und „herzlich“ war das Wort, mit dem ich den Dank am End’ begleitete. Den Herzen entgeht das oft, das sie welche sind, weil sie sich und darum anderen nicht glauben. Wenn der Verstand da ist, kann man auch das negieren. Alles läßt sich negieren. Auch das oben gesagte. Wenn man’s denn will. Warum das so ist? (allerdings bin ich aus dem Alter heraus, in dem die Achten sich immer nur hinlegten, jetzt steh’n sie immer recht aufrecht in Hab-8-Stellung da):
„Ich war gerade acht“, sagt Phil, „nach der Kirchspielrechnung, als ich mit dem Kesselflicker fortlief. (…) Das war am ersten April. Ich konnte bis zehn zählen; und als wieder der erste April kam, sagte ich zu mir: Na, alter Knabe, nun bist du eins und eine Acht drin. Am ersten April darauf sagte ich: Nun, alter Knabe, bist du zwei und eine Acht drin. Mit der Zeit kam ich zu zehn und einer Acht drin und zu zwei Zehnern und einer Acht drin. Als ich so hoch hinaufkam, ging’s über meine Kraft, aber ich weiß immer, daß eine Acht drin ist.“
(Dickens: Bleakhaus)

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