das was sich bei uns in der firma im augenblick abspielt enthebt des kotzens jegliche grenzen, so ekelhaft ist d a s. stumm verließ ich heute das büro… der betriebsrat erpresst den chef, legt sich damit richtig die karten, der chef huckt sich drüber, scheißt einmal so richtig drauf, allerdings nicht gut überlegt, sondern einfach raus… und legt sich die karten in einer anderen farbe. diese machtspiele werden auf dem rücken einer kollegin ausgetragen, die sich ebenfalls um meinen job bewarb, beide seiten spannen sich diese kollegin jetzt vor den karren, wobei mein chef immer mehr schwierigkeiten hat, seinen ständig aus dem dreck zu ziehen. es gibt zwei interne bewerbungen – die eine müsste bevorzugt werden, weil sie einen gewissen grad an schwerbehinderung hat. der chef will beide nicht. gestern musste er zum betriebsrat, um zu begründen, warum er beide ablehnt. er begründete dies dem betriebsrat gegenüber wie folgt: „da täten sich beide kolleginnen nichts gutes, denn sie wären mit dem job von frau xxxx völlig u n t e r f o r d e r t, die macht ja eh nix anderes als blumen gießen.“ den beiden bewerberinnen erklärte er die ablehnung anders lautend: „wir sind zu dem entschluß gekommen, dass sie für ihre jeweilige abteilung einfach viel zu wertvoll sind. ihr weggang würde riesige löcher hinterlassen, die nicht mehr oder nur ganz schlecht zu stopfen wären“. er entschied sich also für eine externe bewerberin, welche gerade aus der ausbildung kommt, die er sofort, obwohl noch überhaupt nichts wirklich entschieden ist, anrief. er sagte ihr in diesem gespräch die stelle zu. die junge dame ihrerseits geht jetzt zu ihrem chef und kündigt.
der betriebsrat will natürlich, dass eine interne bewerberin vorgezogen wird. schlußsatz der auseinandersetzung: „wir unterschreiben dir die anhörung der externen einstellung, wenn du dafür sorgst, dass die eine kollegin, die den job jetzt nicht kriegt, ihre gefordert tariflichen zusatzstufen nach era bekommt.“ vor diesem hintergrund werden beide kolleginnen jetzt genötigt. vom chef: „ziehen sie ihre bewerbung bitte schriftlich zurück.“ vom betriebsrat: „ihr wollt doch wohl jetzt nicht zurückziehen, dass geht so nicht, wir sprechen das letzte wort.“
eine dieser kolleginnen rief mich nachmittags völlig aufgeregt an: „was machen die da, die spinnen wohl, ich laß mich doch nicht vor deren karren spannen. um nichts auf der welt wollte ich diesen job jetzt noch haben.“. die andere kollegin ist völlig schmerzfrei, sie will den job um jeden preis, immer noch, es ist die kollegin, die ich dem chef gönnen würde. um das ganze jetzt noch bunter zu machen, es gibt noch eine dritte interne bewerbung, die der chef verschwieg, die die personalleitung in der zentrale aber offiziell in schriftlicher form vorliegen hat, was widerum er nicht weiß, weil er nur von einer mündlichen bewerbung ausging. diese bewerberin schickte er mit der bemerkung nach hause: „sie können den job kriegen, wenn sie sich mit entsprechend tariftlichem grundentgelt dieses jobs zufrieden geben, sie bekämen also viel weniger geld.“ diese kollegin sagte darauf hin – aber nur mündlich: „dann mach ich das nicht.“ sie ist damit tatsächlich nach hause gegangen, wohl nicht wissend, dass wenn sie sich innerhalb der firma in der position verbessert, eben auch anspruch auf mindestens ihr jetziges gehalt, wenn nicht noch einer höheren tariflichen einstufung hat. auf nachfrage der personalabteilung, diese bewerbung betreffend, antwortete er: „diese bewerbung hat sich erledigt.“…
ich mag mir dieses ganze spiel nicht mehr ansehen, ich will auch nichts mehr hören, nachdem mir übermittelt worden war, welche bemerkung er mal wieder von sich gegeben hatte, blieb ich einfach still. alles andere hat hier keinen sinn mehr, und die blumen werde ich tatsächlich gießen, weil’s kein anderer macht, sie danken es mir mit gesundem wachstum… und sie freuen sich, wenn jemand mal die blätter entstaubt. an sich war ich bemüht, meinen arbeitsplatz arbeitsfähig an jemanden übergeben zu wollen. nachdem er feststellte, mit welchem aufwand, sagte er mir, dass das überhaupt nicht nötig wäre… er würde „die neue“ sowieso zu einer kollegin in einen anderen standort „zur ausbildung“ schicken: „ich gehe davon aus, dass doch zwei tage reichen, wenn die dann später langeweile haben sollte, kann sie ja noch extra aufgaben übernehmen.“
ich habe mich über die jahre oft gefragt, welchen anteil ich auf meine fahne schreiben muss, ich komme zu keinem ergebnis, aber zu einer frage: „wäre sein verhalten mir gegenüber die ganzen jahre ein anderes gewesen, wenn ich ihn damals zu beginn unserer zusammenarbeit eben nicht abgewiesen hätte?.“ ja, er wollte mit mir über die bettkante steigen… ich sagte definitiv nein. vor einigen wochen startete er noch einmal einen ziemlich billigen versuch… die antwort war die gleiche.
die zeit arbeitet:
seit einiger wochen sitzt er morgens an seinem schreibtisch und sms’t mit verklärtem blick, dann taucht er mit regelmäßigkeit jeden tag von 11.00 uhr bis 15.30 uhr unter, hat keine termine eingetragen und ist auch nicht erreichbar. nachdem in den letzten tagen diese eben tägliche situation seiner ehefrau am telefon nicht geheuer war, stand sie gestern und auch heute um 12.00 uhr in der tür: „wo ist er denn?“. heute rief eine stunde später sein vorgesetzter an: „wo ist er denn?“ „er ist beim kunden.“ „ja… wenn er da denn wirklich ist.“
das ich die ganzen jahre unter dieser führung durchgehalten und trotzdem es geschafft habe, in unserem standort etwas zu ändern, zahlt sich jetzt aus, nämlich in der form, dass man in der zentrale wert auf die zusammenarbeit mit mir legt: „ich habe mir ihre akte durchgelesen und mich leise umgehört, ich würde den schwerpunkt ihrer arbeit gern an den schwerpunkt ihrer persönlichkeit anpassen.“ „erklären sie es mir.“ „es gibt einige dinge, die sich hier grundlegend ändern müssen, dafür brauche ich eine starke persönlichkeit an meiner seite.“
als ich damals in diesem hause hier anfing, hatte ich am ersten arbeitstag ein einschneidendes erlebnis. es wurden kaffeepakete ins haus geliefert – als ich mich aufmachte, diese in die küche bringen zu wollen, kam aus einem büro eine kollegin geschossen: „die fassen sie nicht an, die sind für den kundendienst.“ „bitte?“. „die fassen sie nicht an, dass soll der kundendienst gefälligst selbst machen, dafür sind wir nicht zuständig.“… es dauert ein jahr, bis man akzeptierte, dass die küchen nicht mehr abgeschlossen wurden, und die kaffeepakete von jedem in die küchen getragen werden durften.“ ich sorgte dafür letztendlich rigoros: „entweder ihr einigt euch, oder es gibt einen kaffee mehr von der firma.“
nachtrag:
>>> d a s versöhnt mich mit diesem tag… und ein glas mit brombeerschwarzem inhalt.