umbrarum hic locus est,
somni, noctisque soporae
VERGIL, ‚AENEIS‘
Auch an diesem Freitag konnte ich leider nicht in meine Sauna.
Im Büro war viel zu tun, ich war erst gegen 16.30 zu Haus. dann musste ich noch, wegen unserer Mallorcareise in die Bibliothek und wurde dort fündig: Albert Vigoleis Thelen „ Die Insel des zweiten Gesichts“ Aus den angewandten Erinnerung des Vigoleis Ein Buch, das mich vom ersten Satz an vollkommen Zeit und Raum vergessen lässt. Und ich kann hier gar nicht schnell genug tippen, so zieht Vigoleis mich von der Tastatur weg und der Sog seiner Sprache nimmt mich gefangen.
Wie zu den Dauben der Reif und zur Ehe der Ring gehört, so gehört zur Insel die Inzucht; sie sollen das Gefasste zusammenhalten. Inzucht bei Tier und Mensch und auch im Geistigen kann zu Höchstleistungen führen, wie sie die Zerstreuung nie erreicht. Man denke an Pferderassen, hochgezüchtete ägyptische Königskinder, an mystische Dichtungen, und auf Inseln bezogen, die uns hier interessieren, an die Menschen etwa des kleinen Eilandes Marken, die sich seit Jahrzehnten mit geschwellter Brust den Fremden in beliebter Tracht als Attraktion feilhalten. Als ich zum ersten Male in meinem Leben unter solchen nur inwärtig versippten Inselgeschöpfen weilte, kam ich mir wie ausgestoßen vor, was ich auch war, und lange Zeit schämte ich mich meiner festländischen Spielart.“