heute brauchte ich nicht ins büro – ich konnte einen gleittag nehmen, weil ich schon überstunden habe. mein chef ist nicht da, und die büros werden renoviert, gestern schon zog ich um in den großen konferenzraum… bis die zimmer fertig sind, ist das eine akzeptable übergangslösung. noch bevor der it-service reagieren konnte, meine kollegin beauftragte diesen, hatte ich alles komplett rübergetragen und umgestöpselt… mir dauert das dann immer zu lange.. ich will so was gleich erledigt haben, wiewohl der it-service dann doch noch kommen musste, weil trotz des entsprechenden auftrages die edv-dosen nicht gepatcht waren, der anschluss für’s telefon war auch nicht geschaltet, aber nach meinem anruf ging das dann ziemlich schnell, um 10.00 uhr saß ich arbeitsfähig in diesem großen raum. alles, was ich an ollen schateken in den schränken fand, flog geradewegs in die große graue müllbox. ich räume nix altes in die neuen schränke und schon gar nichts überflüssiges. und ein erstes gespräch, bei der ich mir das recht nahm, einen menschen einzuschätzen, brachte mir dann auch das gewünschte ergebnis, welches ich erreichen wollte.
drei herren standen morgens in meinem büro… sie hatten fragende augen und eine gerunzelte stirn in ihren gesichtern. „wir müssen ihnen da etwas sagen, diese tapete kriegen wir nicht mehr.“ „und nu?.“ „dadurch, dass wir die einbauschränke in der tiefe verkürzen, entsteht da ein bereich jeweils rechts und links vom schrank, der neu tapeziert werden muss.“ die herren wurden sich über eine mögliche lösung nicht einig… allein der facilitymanager blieb um zu überlegen. ich wiederum überlegte auch, schaute in sein gesicht und sagte: „wissen sie, dass ist überhaupt nicht schlimm, nehmen sie die andere tapete, die in den anderen räumen vorhanden ist, kleben sie die in diesen zwischenraum und weißen sie mit farbe drüber, mich stört das überhaupt nicht, dass die muster leicht unterschiedlich sind.“ „würde sie das tatsächlich nicht stören?“ „ein dummer denkt, dass muss so sein, ein schlauer denkt, dass kann so sein.“… „wann müssen die zimmer eigentlich fertig sein?“ „haben sie das nicht in der planung der abläufe besprochen?… spätestens nächste woche donnerstag kommen die neuen möbel, für alle vier zimmer, bis dahin muss alles fertig sein.“ er ging… kurze zeit später kam der maler: „können sie heute schon ausziehen, ich mein, drüben in den großen raum?“ „heute schon?“ „ja…. der herr xxxxx hat gesagt, dass er will, dass die ganze tapete abgerissen, also der ganze raum neu tapeziert werden soll, er will alles einheitlich haben, ich soll ihren raum jetzt am wochenende machen, damit wir nächste woche noch zeit für die anderen haben.“…. ich grinste in mich hinein, ich hatte ihn also richtig eingeschätzt, natürlich wollte ich erreichen, dass die tapete im ganzen raum erneuert wird, hätte ich rumgezickt, und gleich darauf bestanden, dass alles erneuert wird, hätte er flickschusterei veranlasst.
und die damen an der zentrale müssen sich erst daran gewöhnen, dass ich morgens bescheid sage, wenn ich oben im büro angekommen bin. „wir wussten bis jetzt nie, wann der chef oder seine assistentin morgens im haus eintrafen.“ „und was sagen sie, wenn früh am morgen jemand anruft und den chef sprechen will?“ „dann muss ich erst versuchen, oben anzurufen… wenn jemand abnimmt ist ja jemand da.“ „ich wollte nicht wissen, was sie dann machen, ich wollte wissen, was sie dem menschen sagen, der in der früh jemanden von der geschäftsleitung sprechen will.“ „das ich erstmal herausfinden muss, ob schon jemand oben im büro ist, weil ich das eben nicht weiß.“ „künftig werden sie morgens von mir darüber informiert, ich rufe sie an, wenn ich im büro bin und ich sage bescheid, wenn der chef eingetroffen ist, sie werden künftig auch an den morgens zurückgenommenen telefonen sehen, ob ich da bin oder nicht.“ „sie wollen ihr telefon nach feierabend auf die zentrale stellen?“ „ja natürlich, wohin denn sonst.“ „das war bis jetzt auch nicht üblich.“ es muss sich in der tat einiges ändern.
mein bruder kommt morgen mit seiner frau. er wird mir helfen die balkonverkleidung anzubringen… diese 6 meter kann ich nicht allein bewältigen. meine güte, was da so angeboten wird… von blaugestreift bis weißgeringelt, und ein pflegemittel für das gerüst des balkons muss ich finden, es besteht aus edelstahl, und hat schon kleine rostige stellen. wenn die balkonverkleidung angebracht ist, ist es vorbei mit nachbarsguckerei.
das auto wollte ich heute ummelden, bin aber rückwärts aus der zulassungsstelle wieder rausgegangen, vierzig wartende standen oder saßen im und um das gebäude verteilt. nächste woche an einem morgen um 07.00 uhr werde ich das noch einmal versuchen, um diese zeit ginge das sehr schnell, sagte mir der mann in der zulassungsstelle. aber auch dann, wenn es nicht so voll gewesen wäre, hätte ich das auto nicht ummelden können, ich wusste nicht, dass man eine deckungskarte von der autoversicherung benötigt… diese muss ich mir so schnell wie möglich schicken lassen. was man da so alles braucht: den brief, den schein, die bescheinigungen über tüv und asu, die deckungskarte, den personalausweis… und die alten kennzeichen muss ich auf den tisch legen, danach kann ich nach nebenan zur schilderstelle gehen, und mir die neuen schilder abholen, der mann dort erklärte sich auch bereit, mir diese dann anzuschrauben.
ich glaube, mein bruder freut sich darüber, dass ich nach hamburg gezogen bin: „ich besuche dich öfter, dann komme ich zuhause mal raus, ich würde so gern mal wieder in die oper gehen, oder mal zum angeln fahren. außerdem weiß ich ja jetzt, wo ich schlafen kann, wenn ich in hamburg ein badezimmer machen muss.“ er bekommt anfragen aus ganz deutschland, letzte woche war er in münchen… in vier wochen ist er tatsächlich wieder hier, drei wochen später in flensburg, danach in worpswede.
ja… und ein riesiges sehr sorgsam verklebtes geburtstagspaket bekam ich tatsächlich noch von meinen geschwistern. ich stellte es auf das bett, um es zu öffnen, was ich lieber nicht hätte tun sollen. konfetti und glitzer fielen aus den ganzen verpackungspapierwolken, duftkerzen, zwei rote kleine windlichter, selbstgebackene cantuccini, der passende wein war in eine rote kuscheldecke gewickelt, ein kleines ganz altes gedichtbändchen von jean paul, ein quietschgrüner osterhase mit einem gelbgrünen osterei, ein großes windlicht für den balkon, außerdem noch badesalze in verschiedenen duftnoten (ich habe ja jetzt eine badewanne), eine geburtstags- und eine osterkarte… zwischen all dem fand ich eine ganz kleine blauweiß gestreifte geburtstagskerze. nie bekam ich ein so herzensschönes paket zum geburtstag, dass ist balsam für meine geschwister- und familienseele. am abend schlief ich in die rote kuscheldecke eingewickelt im bett zwischen dem ganzen konfetti und glitzer ein…
mein bruder bekommt morgen auch seine überraschung – er wollte schon immer eine abendliche hafenrundfahrt in der illuminierten speicherstadt machen: „und vorher will ich ein krabbenbrötchen.“ er bekommt beides, darüber wird er sich sehr freuen. von meiner großmutter bekam ich etwas mit auf den weg „weißt du, wenn du einem menschen wirklich etwas schenken möchtest, dann verschenk ein gefühl.“ ohne die großmutter hätte ich die jahre meiner kindheit nicht überlebt, doch überlebt sicher schon, stellte sich die frage nach dem wie…