Also vergleichbar mit gestern, als es um diese Zeit eine Stunde früher war. Und wieder fiel mir eine ins Aug’, eine Große mit auffällig roten Haaren. Erst sah ich sie vom Auto aus, als ich parken fuhr in Amelia. Hinterm Supermarkt in der Nähe der Müllcontainer. Beides war beabsichtigt. Den Müll wurde ich los, aber der Supermarkt war doch schon zu (oder er hatte gar nicht erst aufgemacht – jedenfalls hatte ich eine vormittägliche Öffnung am Sonntag im Gedächtnis): ich hatte gestern vergessen, Kaffee zu kaufen. Der, den ich noch hatte, reichte lediglich für ein paar Tassen heute morgen. Da noch Zeit blieb bis zur Verabredung zum Mittagessen bei den Neffen, wollte ich noch die Nippes-Stände an der am Spielpark vorbeiführenden Straße abschreiten, wobei ich einen Bogen machte um einen Wahlkampfstand mit Weinausschank (in zwei Wochen wird gewählt). Die große Rote kam mir tatsächlich aus der Straße entgegen. Kurzer Blickkontakt. Dann begann ich die Stände entlangzugehen (die Stände!), langsam erst, denn ich beobachtete ihren Weg, der dann hinter den Ständen im kleinen Park meinem Weg parallel verlief. Unwillkürlich hielt ich vor den Ständen mit ihr Schritt. Schaute auch nur zerstreut auf den Nippes. Spürte auch, wie sie zu mir herübersah. Bis die Stände vorüber waren, und sie immer weiter ging, ohne sich jedoch umzudrehen. Rubrik: Frühlingserwachen. Ob man mir was ansieht? Den Blick entsprechend adjustiert spazierte ich in die Oberstadt, wo die Neffen wohnen. Aber natürlich passierte weiter nichts. Ein Päckchen Kaffee hatte dann die Schwägerin übrig. Also ist der Morgen morgen gerettet. Wieder hier, überkam mich die Lust, mich ins Bett zu legen. Nach zwei Seiten Lektüre schlief ich ein. Um halb fünf weckte mich das Telefon. Müssen so anderthalb Stunden Schlaf gewesen sein.