Paul Reichenbachs Montag, der 31. März 2008. Dem Wahren, Schönen, Guten.

„Die Romantiker sind oft das Salz in der Suppe. Sie sind der Widerhaken an dem erstarrte, so genannte ewige Wahrheiten würgen, sind manchmal sogar Speerspitze des Fortschritts. Hochfahrend, detailverliebt und besessen fragmentieren sie ein fragwürdiges Ganzes und weisen stolz und offen auf die Ansprüche der Teile hin. Es ist egal, ob man dabei an Novalis, Schlegel oder E.T.A Hoffmann denkt. So weit so gut. Bedienen sie sich aber der Maske der Klassik werden sie einfach ekelhaft. Es sei hier nur an die Schillerfeiern des 19. Jahrhundert erinnert. Wer die Trinität des Wahren, Schönen und Guten, zugunsten eines vermeintlich Wahren denunziert, ruiniert nicht nur sich selbst, sondern auch das, was ihn einstmals antrieb. In der Politik, erinnert man sich an Barcelona 1936/37 oder Chile 1973, hatte das oft katastrophale Folgen. In Literatur und Kunst dagegen, dem großen Nichts sei Dank, weht der Markt sie irgendwann hinweg.“
So montgelas gestern Nacht am Telefon, der seinen Beitrag in der Korrumpel besser im nüchternen Zustand hätte schreiben sollen.

Morgen ist es so weit. R. kommt. Ich werde sie vom Flughafen abholen. Mein Ohr an ihren gewölbten Bauch legen und den Herzschlag unseres Kindes hören.
Dem einzig Wahren, Schönen, Guten, was wirklich zählt.

Bildquelle: >>>>>>h i e r

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