… so, die büros stehen… auch mit ihrer einrichtung. meines ist schon komplett eingeräumt, wiewohl ich schon vorher beim einlagern des innenlebens der schränke aussortierte, was einen hohen müllfaktor hatte, deshalb steht mir, im gegensatz zu meiner kollegin jetzt jede menge schrankkapazität zur verfügung. diese ließ ja vorher einfach alles von den umzugsleuten einpacken, an sich mit der geäußerten intention, beim einräumen alles aussortieren zu wollen, was sie aber nicht tut, sie schmeißt alles so wie es ist, wieder in die schränke, und stöhnt den halben tag: „ich weiß garnicht, wo ich das alles hin tun soll, ich komme überhaupt nicht vorwärts.“ ich habe ihr nicht gesagt, dass sie gerade eine präposition auseinandergerissen hatte, und zu ihrer einstellung an sich muss ich ihr auch nichts sagen. jeder mensch muss seine lektionen selbst lernen. aber sie sagt auch „wegen dem….“ da muss ich mich dann schon beherrschen. „sie kommen nicht mit in die kantine?“ „ja“ „also kommen sie doch mit“ „nein“ „aber sie haben doch gerade gesagt, dass sie mitkommen.“ das alte thema… es ist schade, dass so wenig menschen mit der deutschen sprache – hier ja die muttersprache – wirklich achtend umgehen.
heute grübelte ich im büro über die begrifflichkeit „phosphatierung“ nach… phosphatierung oder phosphatisierung, in der einen folie stand die eine ausdrucksweise und auf der titelfolie die andere. ich sollte einen bestimmten produktionsvorgang ins englische übersetzen, aber selbst der muttersprachler aus dem nachbarbüro sah mich wie ein auto an, nur nicht so schnell. letzten endes bekamen wir es mit hilfe meines englischlehrers hin.
leise freue ich mich dann, wenn mein chef entdeckt, dass ich gehandelt habe, ohne ihm etwas zu sagen. heute machte er seinen schrank auf und sagte nur: „oh… wie haben sie meinen wunsch erkannt?“… und als er sich an seinen neuen schreibtisch setzte, lächelte er. „ihr tee ist gleich fertig“… sagte ich und schloss die tür. ich glaube, dass ist mein bemutterungsfaktor, den ich so ausleben kann, ich mache das sehr gern, sage meistens nichts, freue mich aber, wenn ich erfahre, dass es zur kenntnis genommen wird.
bei dem zweiten vorgesetzten muss ich mich in acht nehmen, ich werde für ihn arbeiten müssen, wenn die kollegin in ihren urlaub geht. er ist falsch, er sieht mir bei der begrüßung nicht in die augen, verabschiedet sich noch nicht einmal ins wochenende, hat einen weichen händedruck. klein ist er, im gegensatz zu meinem chef, der ja über 1.90 ist. vom ehrgeiz zerfressen, allerdings auch vom geiz, und ein kleinigkeitskrämer… alle sachen, die ich wegschmeißen wollte, kontrollierte er: „das wollen sie wegschmeißen?, dass kann man doch noch gebrauchen… „ ich setzte mich aber durch und fragte ihn, ob er für diese dinge einen extra schrank zur verfügung stellen würde und dann kam ich gleich noch auf das fehlende archiv zu sprechen: „nee, nee… lassen sie das, brauchen wir alles nicht, kostet nur geld, also schmeißen sie weg, was sie meinen nicht gebrauchen zu können.“ ich grinste in mich hinein… wieder das ziel erreicht. der mann ist erst 40 jahre alt, wie soll das werden, wenn er älter wird. ich weiß, dass er im augenblick ganz unzufrieden ist, weil er sich seine berufliche laufbahn anders vorstellte. er arbeitete die ganzen jahre mit dem ziel, der nachfolger seines vorgesetzten zu werden… dieses ist aber nicht eingetreten. der ganze bereich wurde geteilt und mein chef extern ins unternehmen geholt, es wird nicht einfach werden, für beide seiten. ich bin die verschwiegene, sehe mir viel an, meine kollegin aber gehört zu den stimmungsmacherinnen… ihre kommunikationswege habe ich zum teil schon herausgefunden. dem seilschaftentum wird ganz schön gefrönt, es ist immer gut, wenn man so früh wie möglich erkennt, wer in welcher seilschaft aneinandergebunden ist.
das wochenende werde ich mit sport und entspannung verbringen. mein kopf ist so voll, dass ich im augenblick mühe habe, den aktuellen diskussionen hier in der die dschungel zu folgen. seit zwei wochen saugt mein gehirn im job wie ein schwamm alles auf, was es zu verarbeiten gilt, abends schaffe ich es dann noch, zu reflektieren, mir die punkte für den nächten tag aufzuschreiben, aber dann ist ende im gelände. erst der private umzug und jetzt die renoviererei im büro… ich kann keine kartons und kisten mehr sehen, will einfach nur dieses wochenende abhängen und ruhe haben… und schokoladenrosinen will ich…