Arbeitsjournal. Donnerstag, der 17. April 2008.

5.08 Uhr:
<sub[Arbeitswohnung. Britten, Suiten für Cello solo (Truls Mørk).]
Latte macchiato. Heute morgen nicht sofort ans Lesen, weil der Tag ohnedies zerschnitten und mein mir vorgenommenes Pensum von 250 Pynchon-Seiten deshalb kaum zu schaffen ist; ich werde die letzten Seiten des Buches wohl im Zug lesen und deshalb den ganzen Roman (also diese knapp 800 DIN-A-4-Blätter Fahnen) mit auf die Reise nehmen, denn ich kann ja davon ausgehen, daß ich meine Rezension für den >>>> FREITAG dann auch schon auf der Rückreise zu schreiben anfangen werde. Auch gestern schaffte ich mein Pensum nicht ganz, weil ich morgens das Gespräch mit der Klassenlehrerin meines Jungen hatte; ich brauchte außerdem neuen Jeans, dafür ging dann auch Zeit drauf. Nachts kämpfte ich dann über den Pynchon-Fahnen mit der Müdigkeit, hielt aber durch, indem ich mir mehrmals auf dem Balkon die vergleichsweise frische, jedenfalls kühle Luft der Schönhauser wie kaltes Wasser ins Gesicht tat… um kurz nach 24 Uhr war immerhin die Seite 1200 erreicht, und ich konnte schlafen gehen.
Mittags Fußpflege, danach sind die Vorbereitungen für die Reise zu treffen, was allerdings mehr häusliche sind, da die Geliebte heute abend auf ein Konzert und vorher mit einer Freundin essen geht, so daß ich alles, was ich für morgen brauche, dann schon Am Terrarium haben muß; dazu gehört unter anderem das Cello meines Jungen, der doch in meiner Abwesenheit weiterüben soll und das aus eigenem Antrieb noch nicht tut; da muß dann seine Mama Sorge tragen; und wegen der Zwillingsbabies (die jetzt zu laufen beginnen) kann ich nicht abends noch mal eben weg.
Um 6.09 Uhr steig ich dann morgen in die S-Bahn zum ICE, um kurz vor zwölf werde ich in Heidelberg ankommen, um 13 Uhr findet das erste reale Seminar des >>>> Virtuellen Seminares statt; nachmittags dann im >>>> Knösel Treffen mit dem Verleger des >>>> Osburg-Verlages, der nun schon dreimal versucht hatte, einen Kontakt herzustellen. Ich werde wohl auch den Verleger des >>>> Manutius-Verlages treffen, schon um zu hören, wie weit das Buch mit meinen >>>> Heidelberger Vorlesungen gediehen ist; ich werd ihn nachher mal anrufen. Kühlmann werde ich nur kurz sehen, da ihn Verpflichtungen abhalten, den Abend mit mir und den dortigen Freunden zu verbringen; allerdings werde ich bei ihm in Mannheim übernachten und am Sonnabend früh, bevor ich dann nach Hausach weiterreise, ausgebig mit ihm frühstücken.
Und dann steht halt Hausach an: die Auflösung der Wohnung meiner Mutter, die Erbschaftsregelung usw.; nach wie vor eine komplizierte Angelegenheit, da ich nach dem Testament ja enterbt bin, zugleich aber vor ihrem Tod von ihr eine Vollmacht bekommen habe, mich um ihren Nachlaß zu sorgen. Tatsächlich hat sich jetzt auch – nicht er selbst, aber seine Mutter – der Sohn meines verstorbenen Bruders, der Erbe i s t, bei mir gemeldet. Da muß dann auch noch entsprechend geschaltet werden; aber die zweite im Testament genannte Erbin wird auch in Hausach sein. Wir verstehen uns gut, so wird man anstehende Probleme schon irgendwie lösen können. Jedenfalls wird mich das alles das Wochenende und wohl auch noch den Montag „kosten“; auf jeden Fall will ich am Montag wieder zurückfahren; nachts kurz vor ein Uhr werd ich dann wieder in Berlin sein und die Zugfahrten eben für die letzten Pynchon-Seiten nutzen (noch sind es 450 von 1595). Am Sonntag in der Woche darauf, las ich eben in einer nachts eingegangenen Mail, wird in Weimar die ANNO-1900-Antologie, >>>> deren Rahmenerzählung ich schrieb, vorgestellt werden; dahin werd ich dann also auch reisen.
Das Cello wird mir fehlen übers Wochenende; ich hatte mit dem Gedanken gespielt, es mitzunehmen, habe ihn aber wieder verworfen, weil ich von Hausach das große Akkordeon meiner Mutter, das zumal in seinem Koffer sehr schwer ist, mit nach Berlin nehmen und ebenfalls dieses Instrument zu spielen lernen möchte; es hat einen tiefen, sehr samtigen melancholischen Ton und scheint mir zu meinem Cello sehr sehr gut zu passen. (Derweil hat die Geliebte begonnen, Gitarre zu lernen und sich auch ein Instrument gekauft; wir werden, was ich wundervoll finde, eine Hausmusik-Familie; die Babies klimpern auch schon dauernd auf einer Kindergitarre herum und schlagen dauernd die Tasten unseres alten Klaviers an, dessen Tastatur wir dazu auch ständig offenstehen lassen, das allerdings dringend gestimmt werden muß).

Gut, ich schreib mal mein >>>>> Dts.

[Mein >>>> moobicent findet gerade kein Netz; vielleicht kann ich dies hier also erst später in Die Dschungel einstellen.]

[Ah… jetzt geht’s wieder. Ich mußte den >>>> C-Cleaner übers System laufen lassen.
:6 Uhr.]

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Donnerstag, der 17. April 2008.

  1. Café Knösel Einen wunderbaren Einblick ins Ambiente des Cafés gibt es natürlich auch hier: http://www.cafek-hd.de/.
    Mit den Inhaberinnen weder verwandt noch verschwägert, erhalte ich weder Zuwendungen finanzieller Art noch in Naturalien, sondern genieße gerne mit Freunden die Atmosphäre und vor allem den Wurstsalat.

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