Fünf Grad weniger als gestern um diese Zeit. Vor einer Stunde ging, während ich jemanden Gras harken sah, dessen Duft nach dem lärmenden Mähen meinen dadurch und durch die ausgehenden Zigaretten bedingten Ausgang zur Garage, um das Auto aus ihr herauszuholen und damit nach Amelia zu fahren, mir angenehm frisch in die Nase stieg, ein Donner über den Himmel, ohne daß ich es blitzen gesehen hätte. Die vom Fenster aus sichtbaren Steine tragen Flecken wie von Regentropfen. Post hatte ich keine, als ich das Haus verließ. Nicht mal Werbung, die ich aber sowieso gleich entsorgt hätte. Vorgestern rief die Sizilianerin wieder an: ob wir uns vielleicht sehen könnten, gestern. Ich sagte, das sei besser zu vermeiden und auf die Zeit nach dem Tag der Befreiung zu verschieben, wegen der Arbeit. Sie gab zu verstehen, daß ihr eine Reisebegleitung angenehm wäre, sie müsse nämlich am 23. in die Lombardei fahren wegen einer Gerichtsverhandlung. Aber auch da schob ich Arbeit nicht schon vor, sondern mußte mit letzterer meine Rechnung machen. (Was ich ahne: Unbehagen in der erst kurzen Viterbo-Erfahrung (vier Jahre) als geschiedene Frau ohne Kinder in leitender Position). Gestern dehnte sich ein schöner Tag, die Arbeit ging flott. Ich rief an (sie hatte mir vorgestern ihre Handynummer gegeben): ob sie noch frei sei. Leider war sie’s nicht mehr. Über das Wort „leider“ ist aber nachzudenken. Es gibt auch „End-Täuschungen“. Alles ist auf den nächsten Sonntag verschoben. Der Rest verliert sich in Projektionen. Und: Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche. Wohl, weil er sie braucht.