Für den, der’s tat. Ich beschränkte mich auf ein paar Straßen in Amelia, bummelnd vorbei an Tischen mit „Antiquitäten“ (der eine hatte Wehrmachtsrestposten, nach dem Motto: Geld stinkt nicht). Gute Feen mit Flügelchen und barbyschlank gab’s auch dort, haufenweise auf einem der Tische. Und Purificata, die Hilfskassiererin vom Supermarkt, schien ihren sonntäglichen Ausschank in den öffentlichen Gärten für eine baldige Sommersaison auf Vordermann zu bringen. So behilft sich, wie’s irgend geht, ob Mann ob Frau. Der Ausflug nach Viterbo fiel aus: meine Anfrage per SMS von gestern Abend erhielt heute morgen eine Antwort aus der Nähe von Ancona: sie sei mit einer Freundin unterwegs. Ehrlich gesagt war ich froh darüber. Einerseits hatte die Arbeit doch wieder ihr Recht eingefordert, andererseits ist mir dieses blinde Kontaktieren nicht geheuer. Es liegt zu viel Opportunismus dahinter. – Eher schon die Minimalrose, die ich gestern kaufte, rot zeigt ihre eine kleine Blüte vom Kaminsims aus die Blickrichtung zur blutenden Schläfe von Magrittes „Mémoire“ an, die postkartengroß in der Mitte der weißen Fläche des oberen Kaminvorsprungs hängt und den Blick an und in sich zieht.
Wie’s den Erinnerungen zukommt. Denn auch hier wird nur Vergangenes vergegenwärtigt, dem jetzt vielleicht ein Aufstehen ein Schnippchen schlägt, um das Thermometer von der Fensterbank zu holen und die Temperatur nachzutragen: 18. Und hab’s hintereinander zweimal geschrieben. Dennoch: vorbei. Gegen das Vorbei hilft nur das Kalendermachen. Also kein Abreißen, sondern ein Hinzufügen. So schwankt zwischen der Masse an Vorüber und der nicht mehr unabsehbaren Zukunft einer, dem die Windeln angelegt wurden, als noch keine zehn Jahre vorüber waren, nachdem sein Vater von amerikanischen Soldaten Schokolade bekommen hatte. – Der Vorhang, mir das Bild nach dem Posten noch einmal anschauend, paßt sehr zu meinen Überlegungen.