Einräum- und Haushalts-Montage-Journal. Montag, der 28. April 2008.

5.07 Uhr:
[Am Terrarium.]
Es wird dies abermals kein Arbeitsjournal werden können, auch wenn gearbeitet werden w i r d, aber anders, handwerk(er)ig, sozusagen. Bis 22 Uhr gestern räumten Katanga und ich den Wagen leer; nur die Waschmaschine bekamen wir zu zweit nicht hier hoch. Alles andere steht nun ums Terrarium herum und muß über den Tag zugeordnet, eingeräumt, ausgerollt, montiert, verdübelt werden. Im Augenblick steigt man über Kissen Kästen und Kisten. Immerhin sind die beiden Lampen schon in der Arbeitswohnung; Katanga hat außerdem den Straubsauger meiner Mutter und meinen Bamberger Laserdrucker bekommen, den >>>> Titania seinerzeit, als ich dort wieder wegzog, von Bamberg mitgenommen, bei sich in Jena in den Keller gestellt und mir auf der Hausach-Fahrt in den Mietwagen zugepackt hat. Wir aßen dann noch zusammen, hier Am Terrarium, gegen halb zwölf war dann auch ich geschafft.
Ich war die Strecke von Hausach nach Berlin in einem Rutsch durchgefahren; nur einmal mußte ich, um zu tanken, rechts rausfahren, nahm einen, wie das in neuem Großdeutsch heißt, coffee to go, den ich halb im Sonnenlicht vor dem Imbiß trank, halb dann schon wieder im Auto, wobei ich mich die erste Hälfte der Fahrt durch drei Aufnahmen der Cello-Suiten Bachs durchhörte: Yo Yo Ma, Janos Starker, Mischa Maisky und danach durch die teils wunderwitzigen Hörstücke Arno Schmidts über Tieck, May, Meyern und Joyce. Damit verging die Zeit wie im Flug; acht Stunden brauchte ich für die 860 km, was für einen Transporter-Wagen (Pritsche) nun wirklich ein feiner Schnitt ist; aber ein Stau erwischte mich dann doch noch: querdurch Berlin, vom Anfang der Avus an bis mitten in den Wedding. Dank des schmidtschen Joyce war ich nicht genervt.
Um sieben ist gleich der Wagen wegzubringen, das Fahrrad aus der Arbeitswohnung zu holen; danach geht’s wieder hierher zum Räumen; nur um Viertel vor zwölf fahr ich in die Arbeitswohnung, weil ich heute eine Cello-Doppelstunde hab. Aber meine Hände sind von der Schlepperei ganz taub, die Haut wie rissig; ich weiß also gar nicht, wie ich die Saiten greifen können soll. Aber okay. Nachmittags ist noch der Junge von der Musikschule abzuholen und zum Judo zu bringen. Und gegen den späteren Abend will ich meine Pynchon-Kritik noch einmal durchsehen, damit sie morgen bei der Früharbeit ausgedruckt, abermals auf dem Papier korrigiert und dann an den >>>> FREITAG fortgesendet werden kann. Im übrigen, um’s zu wiederholen: Haushalt. (Es wird ein wenig wie beim Beladen eines Bootes vor einem längeren Segeltörn sein; man hat kaum Platz und muß deshalb ganz besonders räumliche Intelligenz beweisen).

Jetzt will ich erst einmal lesen, was sich in meiner Abwesenheit in Der Dschungel getan hat.
Guten Morgen.

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