Vor anderthalb Stunden – ich dachte ans Essen -, die absolute Bereitschaft, mich umzuziehen und im Dorfladen eine Flasche Wein kaufen zu gehen. Das dauerte eine Viertelstunde, in der eine unbedeutende Nebenstimme durchaus „nein“ zu sagen wußte. Der auf dem Sofa bequem sitzende Körper war tatsächlich träge genug, nicht gleich aufzuspringen und zu reagieren, und den Kopf zwang ich in den „Proceß“. Dann war’s irgendwann vorüber. Keine Sorge, das Zurückdenken ist auch ein erneutes Vorübergehen. Es kann nur dann vorüber sein, wenn kein Zurückdenken mehr da ist. Wenn ich’s dann mal eine Zeitlang wieder nicht thematisiere, dann entweder deshalb, weil ich vergessen habe, daß es Alkohol gibt (was ich nicht glaube (was ich für einen Es-Schlenker halte, dieses „nicht glaube“)), oder weil sich das Zurückdenken durch die Gegenwart einer Flasche Wein erübrigt (was ich glaube (aber nicht wissen will, nicht heute (was also heißt: ich weiß es)). – Das mit O. zu führende Telefonat wächst sich zu etwas Grundsätzlichem aus. Wieder zwei Anrufe deshalb von Ex-Schwägerinnen. Allerdings bin ich überzeugt, sie wird so oder so nach ihrem Gutdünken handeln, selbst wenn die Rechtsanwältin sich einschaltet. Das Grundsätzliche dabei ist der dadurch vollzogene endgültige Bruch. Ein schlichte Überweisung ohne Worte zur vorbestimmten Zeit hätte all das verhindert. Denn nun wird sie sich nur noch angegriffen fühlen. Mit den entsprechenden Reaktionen und Rechthabereien. Aber das kenne ich ja schon von den damaligen Streitereien zwischen den Schwestern wegen der Familienerbschaft. Es ist demütigend, darüber uneins zu werden. – Die Sägespäne fortgefegt. Der Fleck aber bleibt. Es bleibt immer ein Fleck. Der einen erinnert.