Für einen TB – Eintrag ist heute keine Zeit. Obwohl, das ist das wirklich postmoderne an den alten Göttern heutzutage, Persephone urlaubt, muss ich die nächsten Tage in meiner Unterwelt wie Sisyphos schaffen. Noch immer sind nicht alle alten Schränke leer geräumt, die übermorgen mit neuen Akten wieder aufgefüllt werden sollen. Postmodern ist auch, dass ich einen Helfer an die Seite gestellt bekommen habe. Albert Camus Hinweis und Rat Sisyphos als einen glücklichen Menschen zu betrachten, fällt mir offen gestanden heute schwer. Aber vielleicht denke ich am Abend, wenn ich die Bürotür hinter mir geschlossen habe, anders darüber. Beim Wein natürlich, dann lässt sich mit einem Glas in der Hand hundertmal besser postmodern und „dekonstruktiv sein, als an diesem Unort, wo nicht einmal die Abwesenheit der Göttin, Sisyphos Pausen erlaubt, in denen er freimütig über steigende Treibstoff –und Energiepreise reflektieren könnte. Denn nichts interessiert einen zur Hölle Fahrenden mehr, das können Sie sich sicher denken, als die Fahrkosten.
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Hier schließt, soviel ich sehe, mein Rundgang um die „eigene Sache“, die ich, indem ich sie umschritt, keineswegs zu einem befestigten Platze umzugestalten meinte; vielmehr sollte sie sich erst recht herausstellen, in ihrer Offenheit, Wehrlosigkeit und, sozusagen, lyrischen Ländlichkeit. Irgendwo sollte, für früher oder später, der Maßstab aufbewahrt sein, der denjenigen, die die Ordnung lieben, erlaubt, das Ergebnis „Vergers“ in die mich betreffenden Zusammenhänge angemessen einzufügen…..
Aus: Rilke, an Dr. Eduard Korrodi, Val-Mont, am 20. März 1926
„Denn nichts interessiert einen zur Hölle Fahrenden mehr (…) als die Fahrkosten„
Bei einer solchen Fahrt verlöre selbst die ‚Pendlerpauschale‘ ihre umstrittene Bedeutung 🙂
Danke.. Fahrkosten sind auch „Gefahrkosten“. Es muss pure Höllenangst sein, die das bayerische Duo plagt, weil es die Wiedereinführung der Pendlerpauschale fordert. 🙂