… noch nicht angekommen. fast 4 monate lebe ich jetzt in dieser stadt. im job habe ich mich schnell eingewöhnt, in dieser wohnung aber empfinde ich noch unstimmigkeiten. was mich so irritiert, ist mein augenblickliches gefühl für die himmelsrichtungen, aber nur, wenn ich mich in der wohnung aufhalte. die häuser, in denen ich bisher wohnte, standen immer gerade auf der nord-süd achse, dieses haus aber steht diagonal zu den himmelsrichtungen. wenn ich draußen bin, ist mein empfinden für mich in ordnung, in der wohnung fühle ich mich orientierungslos. lächeln musste ich gestern, weil meine schwester anrief, die auch kürzlich den wohnort wechselte: „hmm…. weißt du, was ganz komisch ist?, ich finde in der neuen wohnung die himmelsrichtungen nicht, bisher hatte ich immer einen norden, in dieser wohnung fehlt er mir.“
was mich noch irritiert, ist die tatsache, daß wenn ich den kompaß im schlafzimmer auf den boden lege, ich ein ergebnis vor augen habe, welches sich im wohnzimmer eindeutig verschiebt…. habe noch keine erklärung dafür. ich habe ein geographisches empfinden, brauche immer eine ganze weile, bis mein körper sich an die neuen schwingungen gewöhnt.
in meinem büro muß ich mir noch eine kleine ecke mit gegenständen einrichten, die ausgleichend auf mich wirken. gestern empfand ich sehr deutlich, wieviel energie mich die zusammenarbeit mit der kollegin kostet. die frau ist eindeutig ein energiefresser. die letzten beiden abende endeten sehr spät im büro, gestern schloß ich nicht nur die wohnungstür um 20.30 uhr von innen, sondern kurz danach im bettli auch meine augen. heute werde ich aber etwas eher feierabend machen könnnen. „würden sie mir bitte eine kanne tee kochen?“ „geht nicht chef…. das kleine geschäft, in dem ich ihren tee kaufe, schließt um 18.00 uhr, und zum schuster würde ich auch gern mal gehen, meine schuhe abholen, der schließt aber auch um 18.00 uhr seine pforte.“
die kollegin gestern ganze zicke: „wie… sie schenken ihrem chef den kaffee ein?… das fange ich garnicht erst an, dafür habe ich schließlich keine zeit.“ nee… hat sie auch nicht, sie daddelt lieber den halben tag im internet, und gerät völlig in die scheiße, wenn sie kurzfristig eine zweiseitige agenda für eine sitzung schreiben soll. „ach gott, ach gott, ich hab ja so viel zu tun, ich weiß ja garnicht, was ich zuerst machen soll.“ liebe kollegin… in typexfreien zeiten buchstabe für buchstabe ordentlich auf den bildschirm/das papier setzen, und vor allem mal auf die formatierung achten.