…. ist immer die botin des herbstes. stehen rosen an einer sehr geschützten ecke, kann ein sehr milder herbst, der sie noch lange wärmt, sie zu einer botin des winters werden lassen.
viele tage schaute ich jeden abend im november letztes jahr nach ihr, fragte mich, ob sie es schaffen würde, vor dem winter zu blühen. den letzten abend ihrer blüte sah ich sie, aber wie bei der frucht, bei der der endstand immer der, der perfekten frucht ist, hatte auch sie an diesem abend ihr endstadium erreicht. am nächsten tag fand ich sie abgeknickt an ihrem ästchen hängend, nahm sie vorsichtig ab. in der folgenden nacht gab es den ersten richtigen frost. die anderen noch blühen wollenden knospen erfroren, und das leben in ihnen mit. ich trocknete sie. seit damals liegt sie auf einem buch auf meinem schreibtisch. ihr duft hat sich zwar verändert, aber intensiviert. ein ruhiger grund von moos und erde, der einen anteil von zitrone, orange… und nelke in sich trägt. darüber liegt ein schweben von honig und himbeeren. in ihrer blüte trugen ihre leuchtend gelben blätter einen magentafarbenen rand. die aufnahme ist nicht sehr gut geworden, ich finde sie trotzdem wunderschön. als ich auf den auslöser drückte, fiel das kalte licht der mondin durch das fenster auf sie. so trägt sie doch noch den winter, der nach ihrer blüte kam.