Arbeitsjournal. Donnerstag, der 11. September 2008.

8.14 Uhr:
[Arbeitswohnung. Beethoven, Sämtliche Streichquartette, Amadeus (op.18 Nr. 2, Cass.-„Projekt“, Nr. 33).]
Heute wäre einiges zu erzählen, aber das gehört ins Tagebuch, und ich hab jetzt wenig Zeit, weil um 10 Uhr Cello-Unterricht in Charlottenburg ist, wohin ich ja erst mal radeln muß und möchte, und vorher will ich mich etwas „eingespielt“ haben. Aber die Erwähnung tut not, daß ich seit gestern wieder – neben >>>> dieser phantastischen Erzählung, von der ich noch keine Ahnung habe, wohin sie mich führen will – an den Gedichten DER ENGEL ORDNUNGEN sitze; mit >>>> Dielmann nun endlich auch telefoniert, er wollte die restliche Reihenfolge herübermailen; noch ist aber nichts angekommen. Wiederum kümmern sich >>>> die horen um einen weiteren Lesungs-, bzw. Vorstellungstermin auf der Buchmesse.

Amadeus spielt diese Beethoven-Streichquartette genau so, wie man als Junge einen Horror hatte, daß man im Musikunterricht damit gequält würde; Amadeus spielt, so daß man fühlt, wie man im Konzertsaal gegen den Schlaf ankämpfen würde: derart biedermeierlich, unerotisch, angezopft, mit devot zurückgebundenen Phalli, bzw. eunuch: bloß, daß nichts tropft, geschweige spritzt. Ganz grauslich: keusche Musik von Mauerblümchen. Ich habe keine Ahnung, weshalb ich mir das seinerzeit von LP überspielt habe. Wahrscheinlich kannte ich das Alban-Berg-Quartett, Kronos, Vermeer, Leonardo und andere noch nicht. Es ist wirklich sehr selten, daß von diesen Aufnahmen hier etwas Feuer herüberspringt. Dennoch, so bin ich, halte ich durch und breche nicht ab, überspringe diese Cassetten nicht. Und sei es, weil ich hoffe, d o c h noch eine Entdeckung zu machen oder entschädigt zu werden für so viel musikalische Prüderie.

Okay, später mehr.

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Donnerstag, der 11. September 2008.

  1. über von gestern ich habe mich gefreut. dann habe ich mich gefragt, warum bin ich hier. dann habe ich heute ein paar artikel gelesen über bacon, forster, sexuelle verwahrlosung, comic im roman. über ordnung nachgedacht und architektur. wann hört endlich die dumme husterei auf. ich fühle mich schlapp. von lonesome jim habe ich nur die erste hälfte verschlafen. bleiben mittelteil und ende und die heiterkeit danach, die mich noch eine weile wach hielt. mir fällt früh aufstehen gar nicht so schwer, viel schlimmer ist das nicht mehr lange wach bleiben können. buscemi kann man leicht mit dem typen von den foo fighters verwechseln. and i wonder. soll ich jetzt meinen befindlichkeitsrebellen erschlagen? das wäre besser. mich schauen zwei dicke alte bücher an. in einem lärmt ein ganzer maschinenpark, das andere steckt voller dämonen aus idiomen und gleich zu anfang erschlägt man ein missgebildetes kalb. sowieso sagte mir, gestern korrigierte er einen verschreiber, auf den er eigentlich, ohne sich dessen bewusst zu sein, immer schon gewartet habe, vom aufrechten gang zum rechten aufgang. die frage ist damit gar nicht beantwortet.

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