Die Angst vor dem Biologismus.

>>>> Diotima v. Dschuba: „ich verstehe
diese ständigen probleme mit dominant
und devot nicht. keine frau, die nicht
völlig verformt ist, ließe je ein schwaches
gen an ihr ei.“

Ist die Angst vor der Wahrheit Ist die Angst vor dem Versagen von Moral vor dem natürlichen, das ist a u c h: psychischen Prozeß. Die demokratische Doktrin w i l l nicht wahrhaben und stellt deshalb unter Sanktion, was dennoch wirkt. Das sogenannte gute Menschenbild will es überwachsen und wird dabei von innen durchsetzt. Sowie es das merkt, versucht es, den Vorgang zu ersticken und erstickt doch nur sich selbst. Die Wi(e)derkehr des Verdrängten, >>>> wieder und wieder.

(CDXCII).

43 thoughts on “Die Angst vor dem Biologismus.

  1. Schön, Herbst. Habens Sie’s jetzt plötzlich begriffen, dass „Gutes“ nur eine Art Efeu an der massiven Wand des Gewaltsamen ist? Dass Moral nur scheinbar vor dem „Natürlichen“ versagen kann, weil es amoralisch ist? – Das hätte ich nach Ihrer letzten linksliberale Tirade anderswo gar nicht gedacht.
    Das Gerede von Krieg und erhöhter Sexualmoral ist allerdings Unsinn! In der „Heimat“ vielleicht, aber nicht dort, wo der Krieg wirkt (um eines Ihrer Lieblingsworte zu benutzen). Dort können Sie jede Moral, erst recht eine sexuelle, mit der Lupe suchen!

    1. @Gloria. Sie schütten abermals lauter Kinder mit einem einzigen Bad aus. Bitte vorsichtiger nachdenken, genauer. Denn tatsächlich ist das von Ihnen sogenannte Efeu sehr wirksam; immerhin hätten wir ohne es in Deutschland nicht so lange keinen Krieg gehabt, und auf der Straße herrschte reines Faustrecht. Das entspricht nicht der Realität. Zum anderen ist die Rede (ich gerede nicht, Ihre Häme ist ein völliger Fehlschläger, und Sie müssen aufpassen, daß nicht Sie selbst der Rohrkrepierer nach hinten wirft – aber da stehen Sie bereits, oder liegen, das ist schwer zu beurteilen) – mithin: ist die Rede in der Tat von der „Heimat“; nichts anderes interessiert mich für d i e s e Überlegung (im Kriegsgebiet selber herrscht Kriegsrecht, nicht „bürgerliche“ Moral). Daß Sie jede Moral im Krieg mit der Lupe suchen können, wage ich allerdings a u c h zu bezweifeln; n i c h t zu bezweifeln ist sicher, daß der, ich sag einmal: entbundene Instinkt sich dort Bahn bricht, wo er nur kann. Um so schärfer ist in aller Regel das – sic! – militärische Reglement. Vielleicht führen Sie gelegentlich einmal offene, das ist wichtig, Gespräche mit Soldaten, die im Kriegseinsatz waren.

      Generell: vorsichtiger, behutsamer nachdenken und aufpassen, daß Ihnen die Emotionen nicht querschießen – wofür ich Verständnis habe; ich reagiere auch oft schäumend-fehl. Ach so, vielleicht lesen Sie einmal >>>> THETIS. Ich habe ja von solchen Prozessen darin sehr viel erzählt, was mir dann als „Lust an Grausamkeiten“ vorgehalten wurde. Wenn >>>> ARGO erschienen sein wird, wird des Aufjaulen abermals losbrechen.

    2. Prosecco-Herbst, vielleicht sollten Sie besser ein wenig mehr schäumen. Dann kämen Sie mit Ihrer inneren Gewalt in Kontakt und müßten Sie sich nicht gleich nach einer Erkenntnis wieder hinter Ihrer Affirmation von Gutmenschentum und Kultur verschanzen.
      Und bevor Sie anderen altväterliche Ratschläge erteilen, denken Sie einmal genauer: „Kriegsrecht“ herrscht nicht im einzelnen Soldaten, wenn er Gewalt in der Weise ausübt, die Sie im verlinkten Beitrag selbst (natürlich nur) andeuten. Umgekehrt betrachtet: Verschärfte Bedingungen von Verbrechen und Strafen im militärischen Ernstfall trägt eben dieser Annäherung des einzelnen Bewaffneten an seine natürliche Gewalt Rechnung. Darum die geschlossene Befehlskette, die harten Sanktionen, der vorgängie Drill: Damit nach Kriegsene der einzelne Soldat sich nicht so weit von seinem „zivilisierten“ Dasein entfernt hätte und wieder (und wieder und wieder) „eingegliedert“ werden könne.
      Achill, einer Ihrer Lieblingshelden, ist das griechische Fallbeispiel für einen Menschen im Kontakt mit seiner natürlichen Gewalt. Daher war er ebenso unbesiegbar wie gesellschaftlich untragbar. Am Ende der archaischen Welt lassen die Dichter ihn sterben, um „Zivilisation“ nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
      Die jahrelang nach Ende des 30jährigen Krieges marodierenden Trupps aus Ex-Söldnern sind ein anderes Beispiel für misslingendes „Wiedereingliedern“.
      Ich könnte Ihnen gegenwärtigere Beispiele bringen, doch möchte ich das Vertrauen anderer nicht brechen – zumindest nicht um den aussichtslosen Versuch zu machen, Sie zu überzeugen.

      Dass heute auf den Straßen kein Faustrecht herrsche, trifft nun nicht auf die Welt als ganzes zu, nicht einmal für die sog. westlich-zivilisierte. Wo es aber zutrifft, sind dafür zwei starke Gründe zu benennnen: Die Mehrzahl der Menschen ist durch die Mühle von Erwerb, Konsum und medialer Berieselung so betäubt, daß sie nicht über sich selbst nachdenkt. Die wenigen, welche das (ernsthaft!) tun, hängen entweder einer überlebten Anschauung von Kultur und Zivilisation an (wie Sie) oder erkennen deutlich, dass nur eine täglich bewusst getroffene Entscheidung gegen Gewalt sie vom Faustrecht trennt (wie ich).

      Denken Sie weniger behutsam!

    3. „einer überlebten Anschauung von Kultur und Zivilisation an“ Was reden Sie da nur für einen Quatsch. Noch nie etwas von Katharsis gehört? Ah doch, ja, gehört. Nur halt nicht erlebt und wohl schon gar nicht selber hergestellt.

      Im übrigen wird Ihre tägliche Entscheidung gegen Gewalt (die eine Verschiebung auf staatliche Gewalt ist, ohne die Sie nämlich schon nicht mehr am Leben wären) spätestens dann sehr brüchig werden, wenn Sie selber oder, vor allem, Ihre Kinder (falls Sie welche haben) in Gefahr geraten. Von einer Entscheidung kann ohnedies keine Rede sein, weil Ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, wollen Sie nicht die Auswirkungen der staatlichen Gewalt auf Sie zu spüren bekommen. Was in diesem Zusammenhang die „überlebte Anschauung von Zivilisation und Kultur“ anbelangt, so ist es s i e, die die Erinnerung an die eigentlichen Prozesse wachhält.

      Wie kommen Sie übrigens darauf, Achill sei mein „Lieblingsheld“? Dafür hätte ich doch gerne Belege, die andere „Helden“ meiner Bücher als ausgerechnet Achilles Borkenbrod (der zumal alles andere als ein Held ist, noch es sein will – machen Sie sich mal ein bißchen kundig) mitbedenken.

    4. „machen Sie sich mal ein bißchen kundig“ Wie kommen Sie, Herbst, darauf, ich kennte Ihre Bücher nicht? Etwa weil: wer nicht an die säkulare Absolutionsphantasie einer sog. Katharsis glaubt, dumm ist? Und weil: wer dumm ist, Ihre Bücher nicht lesen, geschweige denn: verstehen könnte?
      Aber gut: so etwas schaumiger gefallen Sie mir schon besser, weil sie die Evidenz meiner Ansicht an sich selbst bemerken (könnten).

      Borkenbrod will v.a. kein Monstrum sein und wird es durch diese Weigerung hindurch doch; würde Sie das nicht auch so sehen? Damit kommt er dem antiken recht nahe und bezeichnet v.a. eine Position gegen das, was landläufig unter Aufklärung verstanden wird, „Zivilisation“ nämlich. Solches kann man übrigens auch, leider aus der Feder eines bürgerlichen Kritikers, in Ihrem hier diskutierten horen-Heft nachesen. —

      „staatliche Gewalt ist, ohne die Sie nämlich schon nicht mehr am Leben wären“

      Spekulieren Sie lieber nicht darüber, wer oder was mich umbringen könnte oder nicht. — Sie irren sich immer.

      „Von einer Entscheidung kann ohnedies keine Rede sein, weil Ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, wollen Sie nicht die Auswirkungen der staatlichen Gewalt auf Sie zu spüren bekommen“

      Aber nein! Ohne diese Konsequenzen könnte man nicht von einer Entscheidung sprechen. Denn eine solche, bewusste, wird immer nach Erwägung der Konsequenzen getroffen. Nur wenn Konsequenzen unabhängig vom Handeln bereits feststehen oder gleich gültig sind, werden Entscheidungen obsolet. (Machen Sie sich mal ein wenig kundig.)

      Ich sehe schon: Sie halten an Ihrer Vorstellung von Kultur fest, also an jener Tünche, die sich über das ‚pure‘ Leben (als ein Gegeneinander) gelegt hat. Schade, ich sah Ihren Aphorismus oben als Produkt einer Reflexion in diese Richtung an. Denn die „eigentlichen Prozesse“ deckt dieser Stuck, so fein ziseliert und dichterisch geformt er auch sein mag, nur zu.

    5. @Gloria ff. Der Unterschied unserer Positionen ist letztlich ein hauchdünner, aber entscheidender: Sie glauben, unsere Haltungen und Handlungen seien durch bewußte und gewollte Entscheidungen zu steuern, ich hingegen glaube das gerade nicht oder nicht in solchem Ausmaß wie Sie; es sind, in meiner Sicht, nicht nur unbewußte Prozesse, deren Existenz diadorim bestreitet oder doch als zu vernachlässigen ansieht, sondern auch Naturprozesse darüber hinaus (in der Ideensprache: Allegorien), die determinieren.

      Selbstverständlich halte ich an Kultur fest, zumal in ihrer Ausprägung als Kunst. Nichts Menschliches wäre nämlich sonst. >>>> Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen; ich habe allen humanitären Grund, an dieser Titelgebung, die sich Aragon verdankt, festzuhalten.

      „Nur wenn Konsequenzen unabhängig vom Handeln bereits feststehen oder gleich gültig sind, werden Entscheidungen obsolet.“ Ich spreche von Entscheidungen als Ergebnis freier Willensentscheidung. Die ich bestreite. Nicht von Entscheidung als dem notwendigen Ergebnis der zu ihr hinwirkenden Ursachen. (Machen Sie sich mal ein wenig kundig, obwohl es an sich schon reicht, einfach nur nachzudenken.)

      [Nett, wie in unserem Gespräch die Aggression immer mitschwappt. Weshalb eigentlich?]

    6. „Nett, wie in unserem Gespräch die Aggression immer mitschwappt. Weshalb eigentlich?“ Ich würde sagen: Weil sich dadurch im Vollzug ausdrückt, was ich mit Worten zu beschreiben versuche: Aggression ist der harte Knochen unterm Fleisch (das Sie von mir und Aragin aus mit Illusionen schmücken können). Sie sind am äußeren Behang interessiert, ich am harten Kern; Sie sprechen von Kultur, Humanität, Kunst, ich von Gewalt als dem Menschlichen schlechthin.

      Was mich stutzig machte und überhaupt wieder das geschriebene Wort ergreifen ließ, ist: Ihr anfänglicher Aphorismus transportiert von all dem, was Sie mir jetzt entgegensetzen wollen, nichts. Er découvriert Moral und Konvention als das, was sie sind: Betthupferl für halb eingeschlummerte menschliche Wesen. Diese Spannung, in der gewissermaßen auch bei Ihnen persönlich das Hertholz unter dem Stuck zu arbeiten scheint, interessiert mich. (Natürlich weil sie für mich spricht…)

      Entscheidung: Ob ein Wollen frei ist oder nicht, interessiert mich nicht, da ich jedes Konzept von Freiheit zweifelhaft finde: Indem wir körperliche Wesen sind, sind „wir“ (mit welchen metaphysischen Akzidentien auch immer) nicht mehr „frei“ im Sinne irgendeines sinnvollen Begriffs davon. Meine Beobachtung ist eine soziale: Da ein Mensch, in diesen Breiten friedlich, mit anderen Menschen zusammenlebt (zunehmend, wenn man die Zuwanderung in Megalopolen betrachtet), bremst diese vermeintliche Normalität des Zusammenlebens die natürliche Gewalt des Einzelnen aus. Und so muß sich jeder reflektierte Mensch im Kern nur mit dieser einen Entscheidung (alle anderen treten äußerlich hinzu und, da haben Sie recht, sind in Ihrem Sinn ncht frei zu nennen) tragen, jeden Moment seines Da und Soseins. Eine andere Entscheidung gibt es eigentlich nicht, davor sind Ihre Theorien über Perversion und BDSM zum Großteil von einer Verschiebung eben dieser Entscheidung in andere, gesellschaftlich konventionellere weil entschärfte Bereiche gekennzeichnet.

      Diesmal keine Empfehlung zum Denken…

  2. die wahrheit des biologismus heisst diversität. evolution geht weiter. wie alt ist die rede vom verdrängten? ich misstraue den reden, die ein teil fürs ganze ausgeben wollen. mein biologismus sagt, kein sex vor sieben, und mein schlafbedürfnis ist weder demokratisch noch grundgut noch moralisch noch überwächst es irgendwas.

  3. biologismus und wahrheit? sehr fraglich. biologismus ist, das legt schon die wortbildung nahe, eine ideologie. insofern dürfte es seinen anhänger(inne)n nicht um wahrheit, sondern um wirkung gehen (wie man ja auch hier lesen kann). wenn schon, dann also: „Angst vor dem Biologismus. Ist Angst vor der (= dessen) Wirklichkeit.“ nein?

    1. @Aikamaier. Ideologie liegt mir fern. Ich verstehe unter Biologismus, daß wir biologisch bestimmt (determiniert) sind. Ich habe das – unter Verweis auf >>>> Singer – auch schon an anderen Stellen ausgeführt. Insoweit unser Gehirn Biologie ist, ist es auch der Geist. (Was aber sollte das Gehirn sonst sein? Es sei denn, man ist gläubig, dann stellt sich die Frage weniger radikal. Dann muß man aber Freiheit über die logisch höchst vage religiöse Konstruktion behaupten, derzufolge „Gott dem Menschen Entscheidungsfreiheit gab“. (In einen ähnlichen Konflikt kam bekanntlich Kant, als er notwendigerweise für die Bedingung der Möglichkeit von Moral Gott postulieren mußte. Der Konflikt ist ungelöst geblieben: die Letztbegründungsphilosophen haben sich die Zähne daran ausgebissen.)

    2. biologie ist nich starr, sie heisst anpassung an vorgefundene wirklichkeiten, sie finden singer vor, ich gerhard roth. kaum ein biologe hat einen so starren begriff von seinem gegenstand. ja, man muss immer fragen, bei jeder form der erkenntnis, wem nützt sie. wieso sollte ich angst vor meiner biologie haben, ideologie ist doch wohl eher die rede vom egoistischen gen, von der sozialen wirkung etwas äusserst zufälligen, wer ernst mayr liest, käme nie auf die idee, sozialdarwinismus könnte es überhaupt geben, weil es diesen kampf nicht gibt, es gibt nur den zufall in raum und zeit. und es stimmt eben nicht, dass sich alles verbessert, und was heisst schon besser? protisten gibt es bis heute. ja, wenn natur eines gezeigt hat und noch zeigt, dann ist es ihre vielfältig- und förmigkeit, individualität auf der grundlage von gemeinsamkeiten. und das ist keine glaubensfrage, denke ich.

    3. Zufall gibt es nun g a r nicht. Es würde mich interessieren, wie Sie ihn logisch-empirisch begründen wollen. Abgesehen davon: Gäbe es ihn, wäre man erst recht ausgeliefert. Entscheidungen wären dann – letzten Grundes – ein Zufallsergebnis. Womit abermals Moral einen schlechten Stand hat.

    4. frau x tät jetzt sagen, da beisst sich die ratte in den sack. sie verlangen auf der grundlage der ’natur‘ nun eine kulturtechnik des logisch-empirischen. hm.
      wenn ich sie richtig verstehe, wollen sie irgendwie die moral rausrechnen, warum auch immer, meinem auch biologischen sein, erlaubt sie erst mal eine größere chance des überlebens. wenn es das ist, wonach jeder organismus strebt, keine so schlechte erfindung, denke ich. und, ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich ihn mal im schilde führe, aber deleuze hat den anti-blödipe hoffentlich auch nicht ganz umsonst geschrieben, es ist nicht alles verdrängung, mechanik ist es, es läuft, ganz ohne das individuelle zutun, das aber eher eine gesellschaftsform des kapitalismus bewirkt, eine wunschmechanik, eine wunschmaximierungsmechanik, als die natur des menschen, denke ich, denkt deleuze. denn manch einer hat gar nicht die energie für früh aufstehen und regalmeter machen, vielleicht ja auch weniger natur als verdrängung? aber auf die idee käme ich gar nicht, dass sie irgendwas verdrängen, ausser den staub auf den regalböden. diese ganze rede vom zahmen und wilden, wozu brauchen sie das, habe ich mich schon oft gefragt? gut, denke ich dann, es ist ihr dämon, der sie am laufen hält. aber es gibt so viele andere dämonen. warum ausgerechnet der? seis drum.

  4. Die Sprache, meine ich, befreit uns zu einem gewissen Grade von den Beschränkungen unserer Biologie. Wir können reflektieren und kommunizieren. Sie lässt uns aus dem Gefängnis der Sinne, der Natur, ausbrechen und wird damit zu einer Methode, mit der wir die Welt gewissermaßen schwerelos mit uns herumtragen können. Kein Biologismus kann uns hindern Cello zu spielen, Kinder zu quälen oder Kernkraftwerke zu bauen. Das macht die menschliche Existenz so aufregend und gefährdend. Der Lebenslauf einer Fliege, sieht man von Fröschen und sonstiger animalischer Unbill ab, ist da eher langweilig zu nennen. Die Menschheit ist zwischen Natur und Kultur eingespannt. Ja. Und sicher spielen da biologische Momente keine geringe Rolle. Dieses Joch muss sie tragen. Andererseits gibt es auch einen nicht zu unterschätzenden kulturellen Einfluss. Ich kann keine biologistische Determination erkennen, wenn z.B. ein Autokonzern gerettet werden soll.

    1. dieses joch ist die chance auf sein. mich wundert, wie sehr es aufgeladen ist. unser platz ist dazwischen, ja, und ich lass mich auf keiner seite ganz verpflichten. ich bin.

    2. Schön, Herbst, gut, Monteglas, die Frage ist nur, ob die industriepolitischen Determinanten biologistisch oder kulturell „gesättigt“ sind? Schornsteine, hoch in den Himmel ragend, Schlote gar, rauchende, qualmende, mit nicht zu unterschäztender mehrdimensionaler Symbolik. Und das obwohl sie geradezu alberne Relikte des vergangenen Jahrtausends sind. S i e nicht mehr (real oder virtuell) zu befeuern, verursacht reflexive Ängste, die s i e antreiben, alles zu tun, was fiskal-monetaristisch möglich ist, um jene Symbolik weiter kommunizieren zu können, die s i e um der Reflektionsmöglichkeit willen so sehr brauchen.

    3. ganz einfache frage ab welchem zeitpunkt beginnt ungebildetheit gebildetheit zu dominieren ?
      oder ein unterworfensein das unterwerfende ?
      ich ziele auf die antwort : dominant sein kann alles.
      was das zusätzlich noch mit den genen zu tun haben soll ist mir schleierhaft.
      usw.

    4. sie stellen hier keine fragen.
      vor allem zielen sie hier nicht.
      wir zielen, wir stellen fragen.
      ihren genetischen ausweis, bitte.
      knotscher95 nennt sich hier jeder.
      dieser unsinn muß einen anfang haben.

    5. @minna ab dem zeitpunkt des eintretens von dominanz, minna.
      wozu soll sprunghaftigkeit gut sein ?
      um dominanz zu verschaffen ?
      wem ?
      go MAD
      ( pullach )

    6. eintreten genetische sprache scheint sich mit ihrer einfachheit
      von der gewöhnlichen nicht sehr zu unterscheiden.
      daß sie gleichwohl eine schattensprache ist,
      eingebunden in festlichkeit und lebenswillen, und
      dennoch wirkmächtiger als jene, so daß sprunghaften
      staunen: daran erinnern die mitteilungen des mad.

    7. ausgang dem hund geht es allein um den
      a u s g a n g: markieren, aufnehmen,
      dominieren und schließlich
      zufrieden kläffen.

    8. Fremd ist das Bekannte nur in der Fremde,
      die Sprache aber bezieht ihren Wirkungskreis
      doch aus der Wirklichkeit die wie jeder weiß
      aus den Irrenhäusern kommt.
      Wir alle sind Opfer unserer belegten Brote!

    9. den einen machen die brote grössen-, den anderen nichtigkeitswahnsinnig.
      der belag spielt die hauptrolle.
      es gab schon andere zeiten, als mutterkorn noch in so manchem brot war.
      das kann schon ganz schön dominant sein.

    10. Wow, ich bin populär, n’importe quoi. Aufpassen, knotscher, vielleicht treffen wir uns eines Tages. Und dann ziehst Du den kürzeren!

      Stilfragen waren ja noch nie Dein Ding.

    11. @ Gloria. Wissen Sie was,

      liebste Gloria, ich bezweifle sehr, dass Sie diesen wortschwallenden Nonsens ernst meinen. Wäre es so, dann hätten Sie Ihre Anrede sorgfältiger gewählt. Aber da Sie schon bei der Hacks – Diskussion, da traten sie allerdings unter einem anderen Nick auf, nicht in der Lage waren den Namen meines Freundes >>>>>montgelas richtig buchstabieren zu wollen, werden Sie verständlicherweise auf eine Reaktion von ihm auf Ihre dialektische Wortschillerei, Fritz vergib mir, lange warten können.

    12. gloria – in welcher beziehung denn – da kann man ja angst bekommen.
      wo setzt denn dein verstand an vergleiche zu ziehen :
      zieh ?
      ( was eigentlich sonst )
      oder fangen wir beide ein uns beiden unbekanntes fach an zu studieren und vergleichen hinterher die abschlüsse.
      wie wär’s mit biologie ?
      willst du mit mir um einen fussballplatz rennen ?

    13. Da sind sie wieder, die Überheblichen, die immer so beschaulich tun, aber wenn es dann an etwas geht dass sie nicht verstehen werden sie hochmässig. Aber nein, höre ich ihn schon wieder schreiben, aber nein, ich war doch nicht hochmässig, ich bin halt nur ein bißchen etwas besseres und ich habe doch auch schon so viel durch, das höre ich ihn auch sagen und seine Mund bewegt sich so, wie er sich immer bewegt.
      Ja. wenn einer nicht zustimmt redet er Blödsinn, das ist so gell?

    14. @ gloria
      eine symbolik, die ihre berechtigung hat, sofern sie dasjenige vertritt, was unterschwellig die relikte fortleben läßt, die im vergangenen jahrtausend entstanden sind und im reflex sich zu reproduzieren versuchen, als ginge es um ihre verewigung und perpetuation im sinne einer heilsbotschaft, die nichts anderes als eine sinnstiftung für das, was ist, aber nicht mehr sein kann. auch eine form, „gewalt“ zu kommunizieren und der teilnahme anheim zu stellen und preis zu geben.
      @ Paul
      du verweigerst sinn dem sinn, tschuldigung!

    15. @Da Q.E.D. hatten Sie vergessen hinzu zusetzen und meinten natürlich sich selbst, von soviel Klugheit gehe ich aus, auch wenns schwer fällt.

    16. @parallalie Ja, Du hast nicht Unrecht. Paul verweigert sich . Ebenso wie ich, aber ich habe einfach keinen Bock mit Leuten zu streiten, die einfach der Häme und nicht etwa des Erkenntniszuwachses wegen zu diskutieren beginnen. Und dabei , keinen Tierschutz achtend, ihre eigenen Gäule zu Tode reiten.

      Gruss in die Nacht.

      montgelas

    17. seh‘ ich nicht so. auch weil ich nicht streite, sondern mich nur angesprochen fühle und auch keines streites mir bewußt bin. ein sich fortsetzendes… zuweilen. vielleicht. am tresen sieht’s immer anders aus, als man denkt. – gruß

    18. Gut möglich, dass ich mich irre. Aber die latente Aggression, bzw. der mangelnde Humor, auch Paul ist nicht frei davon, gehen mir einfach auf den Senkel.

    19. driftin sehen sie gloria –
      ich bedaure herbst leicht.
      da wird ständig kreisverkehrt.
      ich habe als musiker folgende aufgabe – so ich sie mir stelle, bzw. sie sich mir stellt :
      wie bekomme ich diese oder jene nummer bloss in den mainstream rein.
      nun, sagen sie mir, es gäbe keinen mainstream, so wären wir uns schon mal einig.
      es gibt etwas, was für die masse vielleicht präsent ist, weil es ständig von sendern
      präsentiert ist.
      nun – wo findet man da hierzulande in der heimat eine art von präsenz ?
      in der gebrauchsmusik – die sich auf ac’s ( allgemeine codes ) stützt.
      diese codes sind aber längst angereichert durch blackbeatversatzstücke u.ä.
      sie wollen von irgendwelchen urgründen schwafeln ?
      von etwas,das sich durch die menschliche natur zieht ?
      gehen sie mit mir in eine art unberührte natur und entdecken sie uns als menschen.
      ich sag ihnen das : einer schläft zuerst von uns.
      und das ist dann der schwächere.
      ich drück das jetzt alles so extrem vereinfacht aus weil ich dieses verromantisieren
      der existenz echt nicht abkann.
      sie können das allerdings einfacher haben – nehmen sie sich jemanden mit nach hause, der gefährlich zu sein scheint.
      legen sie sich ein messer unters kopfkissen.
      und schlafen sie dann ein.

    20. wine aut ich sags noch dazu :
      ich klinkte mich aus, weil ich zähes argumentieren um ein und denselben brei
      nicht schätze.
      da ist mir strategisch-etwaiges echt zuwider – I am free, so that seems.
      nun braucht jeder gedanke eine art layout.
      sone art von verpacktheit – eine art von relevanz.
      ich will aber etwas erfahren, das geanau diese verpackungsmentalität betrifft.
      verquickt sich das allerdings mit inhaltlchen streotypen, die sich auf atavismen berufen um ihr misstrauen ( womöglich neurotisches ich fütternd ) berufen, so mag das für die einen unglaublich echt zu sein scheinen, für die aneren ( wie mich ) ist das halt pippifax, gloria.

    1. die welt vor 15 jahren…
      geheimnis des glaubens und imponiergehabe. manche übertragungsleistungen kann man nicht anders als erstaunlich bezeichnen, oder vielleicht mystisch.

  5. …göttlicher Geist… jetz nicht mehr anonym 😉

    Gerade in diesem biologischen Konstrukt, das sich von wissenschaftlicher Seite nicht leugnen läßt (!) sehe ich die göttlich Auserwähltheit jedes Einzelnen. Der Zyniker mag rufen: Gott liebt die Starken…

  6. kottan ermittelt ich konnte nicht widerstehen. ein sittengemälde der späten siebziger und neben hirschfelds sittengeschichte des weltkriegs für die psychedelische tapetenaera nicht weniger aufklärend, scheint mir.
    was hängen blieb: kottan, der fall ist nichts für dich, es sind weit und breit keine jugoslawen da, die du verdächtigen könntest.
    mensch, der biologismus ist nichts für dich, es sind weit und breit keine triebe da, die allein in verdacht stünden, unmenschlich zu sein, dachte ich da noch so,
    und dass ich eigentlich nur aggressiv werde, wenn man mich nicht ausschlafen lässt.

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