Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. Die Hyaden gehen vollständig unter. Es weht entweder der Favonius oder der Auster, manchmal regnet es (Columella). Der Kalender, der mir vorliegt wurde von dem Jesuiten Dionysus Petavius (Denys Petau, Orléans 1583 – Paris 1652) zusammengestellt, wobei er auf Ovids ‚Fasti’, Columellas ‚De Agricultura’ und Plinius’ ‚Naturalis Historia’ zurückgriff und diese auch zuweilen zitiert.
Geregnet hatte es mit reichlich Krach in der Nacht und am Vormittag, dann schon etwas leiser. Hagel muß wohl auch gefallen sein, S. sprach von „Schnee“ auf der Flaminia. In Rom kam ich ins Schwitzen um die Mittagszeit, auf dem Weg vom Bahnhof (auf dem Polizisten mit blauen Helmen und Gummiknüppeln standen: aus meinem Zug stieg nämlich auch ein Grüppchen Fußballidioten aus Florenz aus: Auswärtsspiel in Rom) zum Quirinal. Bellini, das waren dann Variationen zum Thema „Madonna mit Kind“, wobei das Kind immer das Unförmige zum Ausdruck bringt, was die Madonna mit ihrem Blick in sich zurückformt, der nach Innen gerichtet sich über Alles stellt. Sie ist die Majestät dieser Bilder, herausgestrichen durch die immer ein wenig anders kombinierten Farben Blau, Rot, Grün, Orange. Vor idealen Landschaften oder architektonischen Versatzstücken. Und stricken die Worte dazu. Im Halbdunkel der Ausstellungsräume, was eine Atmosphäre schuf, die durch das nur auf die Bilder gerichtete punktuelle Licht jeden Lärm und jede Hektik verhinderte. Ungelöst blieb wieder der Moment der Wegetrennung. Das Klebeband zur Welt. Einmal und dann noch einmal. Wenn ich wolle, könne sie mich ein Stück im Auto mitnehmen. Aber die Wege divergierten. Und ich ging zu Fuß wieder die Via Nazionale hinauf und dann rechts zum Bahnhof, ein Zug stand schon bereit. Eine schnelle Zigarette, und los ging’s. Odysseus der Heimkehrer. Aber auch nur als Exkurs in der „Dialektik der Aufklärung“.
A casa un panino. Due clementine.