Vierter Tag vor den Kalenden. Dies fastus. Am Morgen geht das Sternbild des Adlers unter. Es ist kalt (Columella).
Kurios dieses „hiemat“, das der italienische Text mit „è freddo“ widergibt. In meinem Behelfswörterbuch für lateinische Notfälle steht für „hiemo“ : überwintern; stürmisch sein. Und so übersetzt sich wie neulich der Winter in Zima, die Kälte in eine Heimat. Das Thema des Winters. Vom gestrigen Schnee ist buchstäblich nichts geblieben. Die Sonne schien. S. gestern abend noch per sms: Sie sei krank, habe keine Stimme. Ich wollte diesem Umstand zum Trotz gleich zurückrufen, war aber besetzt. „Internet“ hieß es in der zweiten sms. Dicke Fete indes bei T. übermorgen: eine Einladungsrundmail traf ein. Heiterkeit und Extravaganz wird evoziert. Lieber wäre mir etwas Ruhiges. Obschon nicht unbedingt hier bei und mit mir. Kommt drauf an, ob oben gefeiert wird oder nicht. Wird dort gefeiert, würd’ ich lieber flüchten wollen. Aber da dort Mutter und Tochter zusammenwohnen, glaube ich nicht, daß die eine der anderen Leute ins Haus holen wird. Ich hör’ sie kaum in diesen Tagen. Nur manchmal, da riech’ ich sie: Heute war’s ein eindringlicher Ammoniak-Geruch. Also doch Reinemachen für übermorgen? Auf jeden Fall pessimistische Prognosen fürs nächste Jahr angestellt, was das Geld betrifft. Um mich notfalls drauf einstellen zu können. Was dann wieder eine Hyperaktivität hervorrief, was das alte Litlinks-Projekt betrifft. So würgt sich, wer das Gefühl haben möchte, keine Luft zu bekommen. Und so weiter in diesem Tenor.
Das alles war nicht allzu schmerzlich, es gehörte in die Reihe der fortwährenden kleinen Leiden des Lebens, es war nichts im Vergleich zu dem was K. erstrebte und er war nicht hergekommen um ein Leben in Ehre und Frieden zu führen. (Soll ich jetzt diesen Halbsatz mit „Ehre und Frieden“ dementieren? (mein Punkt fiele hinter das „erstrebte“)).