Die Dschungel. Anderswelt.

Nonen. [Dies nefastus – steht heute gar nicht gedruckt im Kalender, fand aber eine andere Quelle]. Der Aquarius geht auf. Es beginnt der Zephyr zu wehen (Ovid). Der Aquarius geht zur Hälfte auf. Windiger Tag (Columella).
W. W. Wassermann und Westwind. Heute sind sie sich einig. Und ich mit ihnen. Sie hatte einen Pickel auf der einen Wange. So ein kleiner Blickfang. Nicht der Pickel. Sie. Ich gab ihr zwei. Nämlich zwei 1-Cent-Münzen. Denn ich mußte 10,02 Euro zahlen. An der Kasse. Im Supermarkt. Dieses Mal Lidl in Narni Scalo. Gern fahre ich nicht hin. Die Menschen dort sind alle verwachsen. Ihre Körper wuchern oder sind verschrumpft. Zum Teil beides in Kombination. Schrumpfgesichter. Die Fabriken ringsum. Rücksichtslose Körperarbeit. Nicht daß ich das nicht kennte. Aus der Familienvergangenheit. Ich werde dort einfach daran erinnert. Und seh’s bis in die Verhaltensweisen hinein. Das Kumpelhafte, sich auf wenige Codes Beschränkende. Im Clan funktioniert das. Nach wie vor ist das auch bei mir so, wenn ich mal wieder in meinem Dorf bin. Ich will wieder aufs Fremde hinaus. Also Punkt und auf Hemde reimen. An die ich neulich dachte, ohne diesen unbewußten Zusammenhang herzustellen, daß ich mal schrieb: „Selbst im eig’nen Hemde immer in der Fremde“ und: Stülpt frech das Hemd / Verfröstelt / Auf den Mond (Stramm). Ist Mond? Eigentlich? Ich seh’ ihn nicht mehr. Denke kaum an ihn. Suche ihn nicht. Aber Wind wehte da unten in Narni Scalo. In der Senke von Terni. Die Berge ringsum mit selten plastischen Konturen. Ich fuhr recht langsam die Straße hinunter. Weil ich so oft ins Rund links von mir blicken mußte. Dann auch noch im Zusammenhang mit der Arbeit zweimal der Vorname Chiara. Ein neuer Kontakt mit promptem Auftrag und eine neue Kontaktanfrage. Es klart auf. Mildes Wetter. Nur Pech, daß sie bei Lidl keine Linsendosen hatten. Die hätte ich gewollt.