Fünfter Tag vor den Iden. Dies comitialis.
Einen dicken Kopf hatte ich, der zwar so nicht mehr da ist, aber dennoch einer so zähen Konsistenz ähnelt, die an ein Fließen gar nicht denken lassen will. Eher an eine Installation im Wolfsburger Schloß (ich schreibe von einer Zeit, in der ich Zivildienst leistete): Ein Eimer Teer ergießt sich in einen Eimer darunter, wobei das Auge keinerlei Bewegung wahrnimmt: Eine erstarrte Bewegung. Schwarz obendrein. Aber mit Teerkunst (Dispu-teerkunst) kommt man nicht weit mit dem Suchen und endet bei der deutschen Entsprechung „Tierkunst“ (Dispu-tierkunst). Und die Städtische Galerie in Wolfsburg hat das nicht unter den paar Bildern, die sie im Netz zeigen, aber doch ein Timm-Ulrichs-Spielchen: NOW-NOWHERE-HERE. Führt mich alles nur wieder ins Netz und darum weg vom Tag, weil mir jemand einfiel aus der damaligen Zeit. Wahrscheinlich lehne ich diesen Tag ab. Auch wenn er mir kristallen auf der Windschutzscheibe Zermatschendes bescherte, als ich in einen Regenschauer geriet, wobei ich dachte: „Das ist kein Regen, das ist ein Schauer“. Das Wort Platzregen mit der Assoziation Platz mußte ich aber dann doch ablehnen. Es fehlte an einem derartig geräumigen Platz, der eine andere Vorstellung als „Platz“ gar nicht zugelassen hätte. Er müßte tatsächlich schon sehr groß sein. Der Petersplatz wäre ein solcher Platz, weil als Platz konzipiert und inszeniert und nicht einfach zufällig entstanden durch Abreißen von Häusern oder durch verkehrplanerische Bedürfnisse. Der Regen vermischte sich dann mit Jarrett, der fast im Geplatter aufging, als gehörte er dazu. Und dauerte exakt solange, wie ich von hier bis zum Supermarkt brauchte. Wo mich eine unbekannte Nudellust überkam. Ich koche fast nie welche. Die dann heißhungrig (sic!) wartend gekocht. Ich vermißte heute den Tinnitus, der erstmals vor ein paar Tagen in meinem rechten Ohr entstanden war. Immer vorausgesetzt, die Definition trifft zu. Kurz, es plöppte manchmal kurz. Wie ein Gummiproppen, den man aus dem Ohr zieht. Morgen nachmittag nach Rom. Geld eintreiben und Geschenke für die Neffen kaufen. T. nur ganz vielleicht und wenn, dann auf einen kurzen Caffè.