Hacks – Brief gefunden. montgelas. 17. Mai anno xxxx….. Bericht aus dem Off. Mittags zu vieren.

Bei H. zu Tisch in heiteren Gesprächen. Der Dichter speiste zusammen mit >>>>v. Hazzi und >>>Wieland, dem Hrsg. des >>>>NTM und mir, der diesmal ohne Josephine gekommen war. Benutzt wurde das „Kleine Esszimmer“, das einzige Zimmer des Vorderhauses, das nach Süden zu liegt, mit zwei Fenstern zum Hof. Die Küche lag im Erdgeschoß, eine Treppe führte hinauf und neben dem Esszimmer hatte man noch eine zweite kleinere Küche zum Warmhalten und Anrichten des Essens. Eine junge Schönheit der Gesellschaft kam zur Erwähnung, wobei einer der Anwesenden bemerkte, dass er fast auf dem Punkt stehe, sie zu lieben, weil ihr Verstand so glänze. »Pah! sagte unser Dichter lachend, als ob die Liebe etwas mit dem Verstande zu tun hätte! Wir lieben an einem jungen Frauenzimmer ganz andere Dinge, als den Verstand. Wir lieben an ihr das Schöne, das Jugendliche, das Neckische, das Zutrauliche, den Charakter, ihre Fehler, ihre Kapricen, und Gott weiß was alles Unaussprechliche sonst; aber wir lieben nicht ihren Verstand. Ihren Verstand achten wir, wenn er glänzend ist und ein Mädchen kann dadurch in unsern Augen unendlich an Wert gewinnen. Auch mag der Verstand gut sein, uns zu fesseln, wenn wir bereits lieben. Allein der Verstand ist nicht dasjenige, was fähig wäre, uns zu entzünden und eine Leidenschaft zu erwecken.« Die anwesenden Herren fanden an seinen Worten viel Wahres und Überzeugendes und waren bereit, den Gegenstand ebenfalls von dieser Seite zu betrachten. Nach Tisch eilte Wieland zu einem Termin mit >>>>Bertuch, und Joseph v. Hazzi, der es liebte nach dem Essen sich ein wenig hinzulegen, ging in die Gästewohnung des Vorderhauses, eine kleine Mansarde mit 9 Räumen im 1.Stock, die allerdings keinen Flur kannte, was den Nachteil hatte, dass ein Bewohner oft bei dem anderen hindurch musste, was natürlich unseren Gast aus München etwas störte, ja ihn nahezu auf die Nerven fiel. Glücklicherweise gab es an beiden Seiten der Zimmerflucht Treppen.
Ich blieb bei H. sitzen und legte ihm einen Brief vor, der rätselhafte Hinweise auf unseren Tischgenossen v. Hazzi enthielt und dessen Echtheit, da von ihm unterzeichnet, er mir bestätigen sollte.
In diesem Zusammenhang zeigte er mir große Konvolute seiner Korrespondenz, die er aus einem hohen Schrank mit vielen Schubladen holte. „ Es sind dies alles Briefe, so meinte er, die seit Anno „wer weiß wann“ von und über bedeutende Frauen und Männer an mich eingegangen sind, es steckt darin ein wahrer Schatz von Ideen. Ihre öffentliche Mitteilung soll künftig, nach meinem Sinn und ihrer Maßgabe erfolgen. Aber bevor dies geschehen kann, muss hier erst einmal Ordnung geschaffen werden. Danach können sie verfahren, wie sie wollen.”
Bevor wir uns verabschiedeten, betrachteten wir den Brief noch einmal wechselweise und freuten uns des klaren Ausdrucks. Noch einmal bestätigte mir der Dichter die Echtheit des Dokuments und meinte dann, dass er sich partout nicht mehr daran erinnern könne, um was es denn da eigentlich gegangen sei.
Wir vereinbarten eine Rubrik Epistolae clarorum virorum einzurichten und dass v. Hazzi mit der Redaktion dieser Rubrik betraut wird.

Dokumentenanhang:

P.S. Dem Text liegen Äußerungen Goethes und Eckermanns zugrunde.

14 thoughts on “Hacks – Brief gefunden. montgelas. 17. Mai anno xxxx….. Bericht aus dem Off. Mittags zu vieren.

  1. Sehr geehrter Herr montgelas, es war ein Kuhhandel, dass ich der Einrichtung dieser Rubrik, in der übrigens im Titel ein gleichwertiger Hinweis auf Frauen fehlt, zugestimmt habe. Wie Sie allerdings daraus schließen konnten, meinen kurzen Brief noch heute außerhalb dieser Rubrik zu veröffentlichen ist mir nicht ganz klar.

    Peter Hacks†

    1. Sehr geehrter Peter Hacks, Sie kennen mich nicht, schon lebensgeschichtlicherweise, und ich kenne nichts von Ihnen, bislang. Dennoch bin ich mir Ihrer Bedeutung bewußt, weshalb ich, als Herr Montgelas mich fragte, ob ich eine Lichtung Der Dschungel für bislang unveröffentlichte Briefe von Ihnen zur Verfügung stellen würde, sofort ein wenig stolz war. Das mögen Sie für berechtigt oder unberechtigt halten, aber mein Stolz gilt auch mehr als Ihnen, was aus den angedeuteten Gründen anders nicht möglich wäre, dem Vertrauen, das Herr Montgelas damit in dieses wuchernde Biotop setzt.
      Mir war eben, als ich Ihren posthumen Kommentar las, nicht recht klar, welche Rubrik Sie meinen – eine alleinige Rubrik zu “Frauen” gibt es in Der Dschungel ja nicht. Deshalb habe ich mir erlaubt, für Herrn Montgelas und damit auch Sie, eine neue Rubrik jetzt anzulegen, bis die geplante Epistolae clarorum virorum bereit ist. Sie werden mit der vorübergehenden Benennung gewiß auch dann einverstanden sein, wenn sie sich – so gut es geht – geschlechtsneutral verhält.

      Sehr hochachtungsvoll grüße ich Sie
      ad aeternum

      ANH
      http://www.albannikolaiherbst.de

  2. Gähn Noch eine Rödelei um die “Münchner Jakobiner”, es handelt sich um die anonyme Schrift “Über Süddeutschland. Von einem süddeutschen Bürger im Monat Oktober 1798 dem französischen Gouvernement zur Beherzigung vorgelegt”.

    1. Werter Herr,

      es bleibt Ihnen unbenommen zu gähnen und wichtigtuerisch Vermutungen zu äußern, die den Kern allerdings nicht treffen. Ich kann Ihnen versichern, dass es sich nicht um diese von Ihnen genannte Schrift handelt, gleich wer der Autor gewesen sein mag oder nicht. Autoren legen von Berufs wegen Wert darauf sie selber zu selber sein, und kein Autor wird gern mit sonstigen Autoren zusammengeschmolzen, in welchem Feuer auch immer.(Hacks) Auch Ihr Begriff “Jakobiner” unter dem Sie mich subsummieren, zielt, was meine Person anbelangt, völlig daneben. Es geht bei der gesuchten Schrift, um Vervollständigung des “Maßmannschen Bedeutungskataloges”, wenn Ihnen das etwas sagt.
      Sobald ich dazu näheres vom Adressaten des Briefes weiß und das wird dauern, können Sie davon ausgehen einen Irrtum aufzusitzen der mir wiederum ein Gähnen entlockt.

      Joseph v. Hazzi

  3. Hier sind Sie also! Sehr geehrter Herr Hacks,

    und wir dachten, Sie seien auf Dauer fort. Nun finden wir Sie also hier, bei den Schlegel-Leuten, die aber, da haben Sie recht, immer wieder zweifelsohne Nase beweisen.

    Ansonsten haben wir auch über diese Ihre Abenteuer auf der Peter Hacks Seite treulich berichtet.

    Es grüßt mit einem fröhlichen “Es lebe die Klassik!, und sei es im Dschungel.”

    Ihre Philine Beutler

    1. Frau Philine Beutler. Sehr verehrte Frau Beutler,

      ich las gerade Ihren Brief an Hacks; da er öffentlich ist, werden Sie mich deshalb nicht für indiskret halten. Mir kam jedenfalls der Gedanke, daß Herbst unter Literaturlinks ganz sicher auf Ihre Hacks-Website verlinken würde, wären Sie im Gegenzug bereit, ihm gelegentlich eine Flasche Rheingauer Weissen zukommen zu lassen. Den schätzt er (ich selbst bevorzuge kleine österreichische Lagen). Nur sind Sie ja in der Rheingauer Nähe, so daß es, da Vollraths Sommerwein wieder nahrückt, Ihnen weniger Schwierigkeiten bereiten wird als ihm, ein Floascherl zu ergattern. Tatsächlich müssen doch Hacks Nachlässe nicht antipodisch zu Netz gehen.

      Ich grüße Sie unbekannterweise aus Wien:

      DD
      Herbst & Deters Fiktionaere

      P.S.: Küß die Hand, gnädige Frau, für den “Schlegel”. Superb. Auch wenn Herbst grummeln sollte.

    2. Liebe Frau Beutler, so trifft man sich wieder. Es ist die “Schlägerei”mancher Proselyten untereinander, die mich in die „Schlegelei“ geraten ließ, was mir beides, wie Sie sich denken können, nicht gerade angenehm ist.

      Ich grüße Sie fröhlich aus den Tiefen,
      wo Fuchs und Hase als Skelette sich eine gute Nacht wünschen.

      Guten Tag.

      Ihr Peter Hacks †

    3. Liebe Milena,

      frag mich doch demnächst wo ich meinen Knopf verlegt habe, ich kann ihm seit unserem kleinen Disput im Cafe Jelinek nicht mehr finden. Auch meine Mütze ist verschwunden, aber das macht nichts, ich habe diese Mütze nie besonders gemocht, genauso wenig wie den Knopf, also mach es gut Milena.

    4. Lieber Daniello, Ihre weinselige Genusssucht, so scheint es, ist Ihrem Gewinnstreben ähnlich.
      ich bitte Sie aus Achtung, abgesehen davon, dass noch nicht klar ist, ob dem einen Brief noch weitere folgen werden, gegenüber dem Toten auf jegliche Gschaftlhuberei zu verzichten. Da ging der Geschäftsmann mit dem Genussmenschen bei Ihnen durch. Ihr Schreiben verrät aber, dass Romantik und Handel schon immer eine gute Einheit gebildet haben.

      Ich grüße nach Wien
      und wünsche alle Zeit gute Geschäfte

      montgelas

    5. also am milaneser schni-bhf 12.8. Prisca shelley-casaubon

      Nausikaa am nassen strand*
      Von helgoland ein walroß fand
      Das nannt’ sie loddle dorritt.

      Das vieh wohl weinte den lieben tag
      vedarb die wäsch mit dauernder klag,
      so sehr vermißt’ es den bruder, den smutje

      da erblickten sie fern eine scholle, die trieb
      auf der saß mit musi der uriah heep
      meren wurmbs war er entronnen.

      Er hatte was, das ihm gefährten gegeben,
      von den jütländern war jedenfalls er noch am leben.
      jetzt liehn sie von laughton nen shredder
      kein treibholz war da , doch sol gab an.
      Sie wämten sich, fanden auch marzipan
      und sangen so gwä- songs der edda.
      Loddl dankte dem captmann
      Nit dopplhochnulldreimal
      Sondern sublim weihoch siem
      Sprüht nur textbier min gral
      *material
      Das walroß und der zimmermann(lewis carroll)

    6. Tweedledee called and told me to add this to Ms. Shelley’s lyrical ballda right away as obviously being her inspiration:

      The sun was shining on the sea,
      Shining with all his might:
      He did his very best to make
      The billows smooth and bright–
      And this was odd, because it was
      The middle of the night.

      The moon was shining sulkily,
      Because she thought the sun
      Had got no business to be there
      After the day was done–
      “It’s very rude of him,” she said,
      “To come and spoil the fun!”

      The sea was wet as wet could be,
      The sands were dry as dry.
      You could not see a cloud, because
      No cloud was in the sky:
      No birds were flying overhead–
      There were no birds to fly.

      The Walrus and the Carpenter
      Were walking close at hand;
      They wept like anything to see
      Such quantities of sand:
      “If this were only cleared away,”
      They said, “it would be grand!”

      “If seven maids with seven mops
      Swept it for half a year.
      Do you suppose,” the Walrus said,
      “That they could get it clear?”
      “I doubt it,” said the Carpenter,
      And shed a bitter tear.

      “O Oysters, come and walk with us!”
      The Walrus did beseech.
      “A pleasant walk, a pleasant talk,
      Along the briny beach:
      We cannot do with more than four,
      To give a hand to each.”

      The eldest Oyster looked at him,
      But never a word he said:
      The eldest Oyster winked his eye,
      And shook his heavy head–
      Meaning to say he did not choose
      To leave the oyster-bed.

      But four young Oysters hurried up,
      All eager for the treat:
      Their coats were brushed, their faces washed,
      Their shoes were clean and neat–
      And this was odd, because, you know,
      They hadn’t any feet.

      Four other Oysters followed them,
      And yet another four;
      And thick and fast they came at last,
      And more, and more, and more–
      All hopping through the frothy waves,
      And scrambling to the shore.

      The Walrus and the Carpenter
      Walked on a mile or so,
      And then they rested on a rock
      Conveniently low:
      And all the little Oysters stood
      And waited in a row.

      “The time has come,” the Walrus said,
      “To talk of many things:
      Of shoes–and ships–and sealing-wax–
      Of cabbages–and kings–
      And why the sea is boiling hot–
      And whether pigs have wings.”

      “But wait a bit,” the Oysters cried,
      “Before we have our chat;
      For some of us are out of breath,
      And all of us are fat!”
      “No hurry!” said the Carpenter.
      They thanked him much for that.

      “A loaf of bread,” the Walrus said,
      “Is what we chiefly need:
      Pepper and vinegar besides
      Are very good indeed–
      Now if you’re ready, Oysters dear,
      We can begin to feed.”

      “But not on us!” the Oysters cried,
      Turning a little blue.
      “After such kindness, that would be
      A dismal thing to do!”
      “The night is fine,” the Walrus said.
      “Do you admire the view?

      “It was so kind of you to come!
      And you are very nice!”
      The Carpenter said nothing but
      “Cut us another slice:
      I wish you were not quite so deaf–
      I’ve had to ask you twice!”

      “It seems a shame,” the Walrus said,
      “To play them such a trick,
      After we’ve brought them out so far,
      And made them trot so quick!”
      The Carpenter said nothing but
      “The butter’s spread too thick!”

      “I weep for you,” the Walrus said:
      “I deeply sympathize.”
      With sobs and tears he sorted out
      Those of the largest size,
      Holding his pocket-handkerchief
      Before his streaming eyes.

      “O Oysters,” said the Carpenter,
      “You’ve had a pleasant run!
      Shall we be trotting home again?’
      But answer came there none–
      And this was scarcely odd, because
      They’d eaten every one.

      PS.:

      Verehrteste, gelehrteste Frau S-C etc.,

      Menantes hätte sich einen Reim auf “Smutje” gewünscht. Solchen hätte er sogleich und umstandslos der “Allerneusten Art zu Reimen” zugesprochen.

      Verbleibend, höchst beglückt, alleruntertänigst etc. etc.

      der Eure Menantes

    7. II
      Ja geschdad war mein antlitz klaa
      Sauerstoffreich das wasser
      Da macht’ ich leise poum und noch clara wards
      Ein kratzer war im anlassa
      Doch der plechanowa gefiel dies, mit der ich rast’
      Der bekannt hohe schwerpunkt
      Des unimogs paßt,
      willst abheben du in der kurve.

      Doch ohne…. O daß
      Fällste eben um-
      Daher denk ich, anspruch hat der siebte warum
      Auch nicht? auf luxus, denn das läßt sich machen
      Mit vielen sachen. Von dem,ders macht
      köstliche hilf allen und aller
      weniger mehdorn mij nightinggaller
      doch stehs der rentnerre zu,
      und der arbeitrre sowieso,die lacht ,
      nit nur an silvestre, beim sektstöpslknaller
      Auch bei falstaff,hilton und bei faller

      III
      Es entfällt nun folgendes dramolett von gestern :

      Plisca und balonin malene beimel tleten jodelnd auf
      Ihle gesichtl beide geklemt mit tigelbalm
      Aus dem eldinneln, nicht gegültelt mit dauben wie eine
      Del nichtjungflauen am dom zu magdebu
      Und ohn lodenjopp, smokinggilet und elstakleuzkasse

      Was laubst wotan du unseln poof,
      hat nicht malen ausdl ücklich wohlveldiente
      eiel bestellt, weiche weiche.
      wegen
      Spiegleieldüften hagl wald sie, sie mußt es tlagen. Und dem malte bligg iha
      Halbs löckchen gehm,
      mit dem will lehmann dann vom kilchbelg twittln
      auch mein ladio muss ich nun teilen und imma eltlagen „alütü kützt düs künd“ in unna um 9 wild öffentlich wein gepledigt

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