Arbeitsjournal. Dienstag, der 21. Juli 2009.

9.20 Uhr:
[Arbeitswohnung. Tiensuu, Tango lunaire.]
Sitze am Brüste-der-Béart-Gedicht. Sowas seit acht/Viertel nach acht. Zwischendurch Post, die noch weggebracht werden muß, materielle Post, da sind außerdem n o c h drei Briefe zu schreiben in der für meinen Jungen nun g u t gelösten Erbschaftsangelegenheit meiner verstorbenen Mutter. Ich selbst bleibe enterbt, was ich auch durchweg richtig finde: Haltungen haben Konsequenzen, man sollte sie nicht harmonisieren.
Bis halb zwei Uhr nachts mit den Freunden und US-amerikanischen Gästen in >>>> der Bar gewesen. Die Gästin, K., eine ausgesprochen erotische, dabei warm-charmante Frau von um die vierzig, ihr Mann ein schon älterer Bär, der zufrieden die Sonne im Fell spürt: einig mit dem Felsen und dem Wald, der die Flußschnellen einfaßt. Dabei der Profi, auch U. und Αναδυομένη; es entspann sich später ein innengehendes Gespräch, bevor wir dann aber doch aufbrechen mußten durch Nacht und Tiergarten und durch das Brandenburger Tor, wo von dem Gelöbnis, anders als auf der Hinfahrt, gar nichts mehr zu merken war. Vorher konnte man den Eindruck, einer Mobilmachung des Pariser Platzes haben, die bis nach Schöneberg/Wilmersdorf hineinreichte, aber erst unter Unter den Linden begann.

Um eins treff ich meinen alten Lektor Delf Schmidt zum französischen Essen; wird meine erste Mahlzeit heute sein, ich hab kein Brot mehr im Haus. Ich denk mal, französische Blutwurst; es wird in d i e Richtung gehen, auf Tischchen draußen vor Maurice unter einer Markise. Abends will ich mal wieder mit den >>>> Sklavenzentral’lern parlieren, bei den Fünf Sektoren, freu mich auf >>>> Leander Sukov, und mal sehen, wer noch so dort sein wird; ich halte mich ja von der Szene gemeinhin sehr fern; eine Familie hab ich, da brauch ich nicht noch ne andre. Aber mir wird ein zusätzliches Radeln gut tun, da ich ja momentan nicht laufen sollte, der blöden Achillessehne wegen, mir der Sport aber fehlt.
Also mal weiter mit den Brüsten. Und ans Cello mußwill ich noch.

[Heininen, Diskantus II.]

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