Tag vor den Kalenden. Dies nefastus. Es wehen die Etesiae (Georges: „Passatwinde, die jährlich in den Hundstagen 40 Tage unveränderlich aus einer Gegend wehen.“)
Ich dachte schon, es sei die Ukrainerin, dort auf der Bank in der Grünanlage, die dort oft sitzt, die zu mir herüberschaute, als ich mich der Garage näherte. Aber sie trug nichts gestreiftes Enges wie sie. Dann hielt ein Auto, und sie ging auf es zu. Und da verwandelten sich die Züge in ein mir Nichtssagendes. Da war auch nicht das die Welt Herausfordernde derjenigen, die ich meinte. An der Kasse im Supermarkt eine ganz andere Weltherausforderung durch schlichtes Ignorieren der Welt. Die Blicke nach innen. Es waren wohl die Jahre. Das Straffe, das sich ins Gesicht zurückzieht, die anderen Körperteile verlassend. Ohne, daß diese dadurch schon entstellt würden. Ihr roter Sportwagen dann. Und versuch’ dann immer selbst ein Bild von mir zu malen. Das graue Bärtchen. Die schlaksige Gestalt (wie man sich gern vorkommt). G.L. sagt nichts dazu. Mich hierin zu korrigieren, stünde ihr auch gar nicht zu. „Was sähest du, wenn ich nicht wär’?” Glauche visioni di cieli che si sentono offesi da specchi di acqua. Das rhythmische Quietschen der Schaukel wieder. Ein Motorrad donnert dem Rand der Welt zu, ihn in seinem Donnern aufbauend. Andere Motoren springen rasselnd hinterher, rein aus Nachahmungstrieb. Ein Hund rettet kläffend die Welt, deren vorübergehende Beine er meint. Acht Millionen Autos sind heute unterwegs auf den Autobahnen. Eine rein abstrakte Vorstellung, in der viel Platz für Häme steckt. Nach wie vor. Die Nacht indes ein Zwiespalt, aus deren Mitte eine Gestalt erwächst, die das Weite sucht und die Matratze findet. In Frankreich soll ein G.L.ockenschmelzofen explodiert sein. Schillernde flüssige Bronze um sich speiend auf die Gruppe der Besucher. Heute die Betriebsanleitung für einen Drucker weggeschmissen, den ich nicht mehr habe. Und erst jetzt merke ich, daß die Mauersegler verschwunden sind. Würde sich jetzt der Soratte erheben und gen Afrika fliegen, ich schriebe nie wieder etwas in meinem Leben.
Damal2 »Ich starb
6840 Meter über dem Meeresspiegel
am vierten Mai im Jahr des Pferdes.
Der Ort meines Todes
lag am Fuß einer eisgepanzerten Felsnadel,
in deren Windschatten ich die Nacht
überlebt hatte.
Die Lufttemperatur meiner Todesstunde
betrug minus 30 Grad Celsius,
und ich sah, wie die Feuchtigkeit
meiner letzten Atemzüge kristallisierte
und als Rauch in der Morgendämmerung
zerstob.«
Der fliegende Berg.
Roman von Christoph Ransmayr (2006, S. Fischer).
Berge können nicht fliegen.
In Betrachtung und Fortführung
Ihrer Schreibe, finde ich das gut.
Kannte ich natürlich nicht: um so schöner, aber bißchen kalt. Also doch lieber fliegende Teppiche. Auf ihnen zu bleiben. Danke.