Montag 3. August 2009

Jetzt sitze ich hier vor meinem Rechner und denke nach.
Es ist ein viertel Jahr her, dass ich wieder endgültig nach Berlin zurück kehrte bin und noch immer sind nicht alle Kisten ausgepackt. Ich bin wieder eingebettet in ein ach so normales Familienleben.
Ich will diese Mittagspause nutzen um den Anfang hier zu machen. Ich hatte schon mal begonnen, war dann aber unterbrochen worden, fand nicht mehr die Zeit zurück zu kehren und mittlerweile ist zu viel passiert, als dass ich die Geschehnisse ohne Komplikationen in Kontext setzen könnte. Ich komme nicht aus der schreibenden Zunft und dann noch diese Rechtschreibschwäche und wo genau gehört ein Komma hin? Warum bin ich also hier? Warum tue ich das? Weil man mich einlud mit zu machen? Ja. Weil ich zeigen will, wie uneindeutig der Mensch ist? Vielleicht.
Ich bin Mutter, Ehefrau, Geliebte und brauche Halt und Schmerz. Ich möchte verstanden sein. Auch dann, wenn ein Seil nötig ist um mich zu erden, wenn nichts anderes auf der Welt mir nötiger scheint als das spüren, erleben von Schmerz. Ich will, ich muss dann wieder zu mir selbst zurück zu finden, meine Seele aus ihrer Verfasstheit holen, sie wieder schwingen lassen, damit ich ganz gelassen sein kann. Will ich hier versuchen zu erklären warum ich Masochistin bin? Nein. Ich will nur von mir erzählen, vielleicht ist das dann auch erklärend und es wird sicher nicht nur um Masochismus gehen.
Was ich ganz bestimmt nicht will und auch nicht kann, ist Cellinis Platz einnehmen, der meine ganze Hochachtung gilt und deren Weggang mich tief traurig gemacht hat, ich nähre das Fünkchen Hoffnung in mir, das sagt, vielleicht kehrt sie eines Tages zurück und erzählt uns wieder von sich.
Zwanzig nach Drei – die familiäre Pflicht ruft.