Egal wohin. 05. 08. 2009. Paul Reichenbach fährt ins Blaue.

FUTUR II

auf den gelenkigen Rücken
junger Hunde
jagen
vor unseren Augen
jene Momente
des Glücks
über die Parkwiese
die wir einst gehabt haben werden

>>>Orsolya Kalász

Noch immer ist nicht ganz klar, wohin wir morgen fahren. Tessin ist gestorben, weil unsere Freunde in Locarno Kalifornien schöner finden und erst im September wieder am Lago ihr Müsli löffeln werden. Bruno, mit dem ich manchmal via skype kommuniziere, brachte A. Schmidts Bargfeld in die Diskussion, auch das fand keine Gnade. Mein Vorschlag am Boden – oder Chiemsee herumzuradeln wird nun heute geprüft. Mir ist es egal, wohin ich reise, geht es doch mir hauptsächlich um Bewegung und Entspannung. Der Kopf soll frei werden, damit er anderes aufnehmen und verarbeiten kann.
Es wird um Mythen, Mythenbildung und ihre Entschlüsselung gehen, neuzeitliche wie in >>>>„Dam Dog“ und antike a la Danae, Medusa, Artemis und Penthesilea; und von utopischen Frauenbildern soll erzählt werden. Um mich darauf wirklich einlassen zu können, brauche ich den Urlaub, benötige Abstand und Erholung vom Alltagsstress. In 3 – 5 Wochen soll das Manuskript fertig sein, ob ich das hinkriege steht in den Sternen, obwohl ein Muss ziemlich drückt; der Text wird ins Englische übersetzt, die Übersetzerin wartet schon ungeduldig, Für mich heißt das: Heute in die Unibibliothek, dann die Fahrräder in Mainz kaufen, deren Preis gestern per Telefon um 150 Euro pro Rad noch mal heruntergehandelt werden konnte und Koffer packen. Ach so, habe ich glatt vergessen, Flandern ist auch im Gespräch. Mal sehen, wo uns die Reise hinführen wird. Spätestens dann, wenn wir angekommen sind, nicht früher, werden wir wissen, wohin wir gewollt haben werden..

Bildquelle >>>>H I E R

3 thoughts on “Egal wohin. 05. 08. 2009. Paul Reichenbach fährt ins Blaue.

  1. sie missverstehen den text, wenn sie ihn als eine art unausweichliche schicksalhaftigkeit lesen. die geschichte, die erzählt wird, ist die vom mythos amerika, die keinen mythos gelten lässt:
    „Kein Schicksal wird uns je richten, selbst die Sorgen, glaubt mir, sind noch handgemacht, und das Licht am Ende des Tunnels haben wir selbst entzündet, damit es Amerika besser hat.“
    aber die redewendung mythos amerika besagt ja schon genau das gegenteil von mythos: with their own hands. wenn ungerechtigkeit aber selbstgeschaffen und nicht göttlich ist, ist sie abschaff- und veränderbar. das, immerhin, hat sich amerika selbst mitgegeben, wenn es sich auch selten genug daran hält. und, ja, ich würde wieder nach kalifornien gehen und bleiben, wenn ich könnte. keine magischere zeit gehabt als dort. ich arbeite dran.

    sie sammeln ja skurrile dinge. war bestimmt nicht billig.

    reden sie doch mal mit ihrer frau über utopische frauenbilder. liest die mit?

    1. Amerika, Du hast es besser (? )

      Sie sind zu schnell in Ihrem Urteil, da steht nix von einer differenzierten Einordnung des Textes „Dam Dog“ in mythische Welten, der eher ihre Decouvrierung betreibt. In diesem Kontext ist er sehr nützlich für mich, nur deshalb habe ich ihn erwähnt.
      Ich kann lesen 🙂

      Nö, Zinnfiguren. sammel ich nicht, ich fand sie im Netz.

      die geschichte, die erzählt wird, ist die vom mythos amerika, die keinen mythos gelten lässt:…, ist eine gewagte Behauptung.

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